Elixia geht die Puste aus

Zu teuer für Normalos, zu gewöhnlich für Schickimickis? Eine der größten Fitnessstudio-Ketten in Deutschland ist pleite: Die Elixia Health and Wellness Group hat Insolvenz beantragt. 63.000 Mitglieder und 840 Angestellte fragen sich nun, wie es weitergeht
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Ausgepowert: Nach nur acht Jahren ist Elixia vielleicht schon am Ende.
dpa Ausgepowert: Nach nur acht Jahren ist Elixia vielleicht schon am Ende.

Zu teuer für Normalos, zu gewöhnlich für Schickimickis? Eine der größten Fitnessstudio-Ketten in Deutschland ist pleite: Die Elixia Health and Wellness Group hat Insolvenz beantragt. 63.000 Mitglieder und 840 Angestellte fragen sich nun, wie es weitergeht

Muskel- statt Aktienpakete: Gerade in der Wirtschaftskrise boomen die deutschen Fitnessstudios, ergab unlängst eine Untersuchung der Unternehmensberatung Deloitte. Eine Entwicklung, die offenbar an der fünftgrößten Kette des Landes vorüber ging: Die Elixia Health & Wellness Group hat jetzt Insolvenz beantragt.

840 Mitarbeiter, die insgesamt 63000 Mitglieder betreuen, müssen um ihre Jobs bangen. Nach AZ-Informationen sind Entlassungen geplant, auch die Schließung von Studios soll im Gespräch sein. Alleine in München betreibt die Kette derzeit sieben Häuser. Seit Mai 2009 besitzt ein privates Investoren-Konsortium die Firma.

Gewinner des Booms ist die Billigkette McFit (17 Euro Monatsbeitrag), die die Zahl seiner Mitglieder in den vergangenen Jahren um mehrere Hunderttausend auf heute 760.000 steigern konnte. Elixia wuchs im gleichen Zeitraum um gerade einmal 2000.

70 bis 110 Euro pro Monat

Hauptproblem des Pleite-Unternehmens dürfte sein, dass es trotz massiver Aufrüstung in Sachen Luxus nicht an die wirklichen Premium-Studios heranreicht – wohl aber bei den Preisen von rund 70 bis 110 Euro pro Monat. Somit ist Elixia in der Regel für Normalos zu teuer und für Schickimickis zu gewöhnlich.

Die Mitglieder, die durch die Insolvenz kein außerordentliches Kündigungsrecht besitzen, sollen in den nächsten Tagen Post vom Kundenservice erhalten – und möglicherweise auch vom Insolvenzverwalter. Nennt dieser eine neue Bankverbindung, muss unbedingt der alte Dauerauftrag widerrufen werden. Sonst zahlt man doppelt.

Derzeit verschafft sich der Berliner Insolvenzverwalter Christoph Schulte-Kaubrügger vor Ort einen Überblick. Das Verfahren beginnt wohl in drei Monaten. Dann wird die 2001 gegründete Firma verkauft, saniert – oder muss die Hanteln abgeben.

Timo Lokoschat

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