Elisabeth Schmucker starb nach schwerer Krankheit

Sie hat tapfer gegen ihre Krankheit gekämpft. In der Nacht zum Donnerstag ist sie gestorben.
Willi Bock |
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Elisabeth Schmucker starb mit 61 Jahren.
Martha Schlüter Elisabeth Schmucker starb mit 61 Jahren.

München - Sie hat ein Jahr lang gekämpft - und am Ende gegen die tückische Krankheit verloren: In der Nacht zum Donnerstag ist Stadträtin Elisabeth Schmucker im Alter von 61 Jahren gestorben. Sie wollte nicht, dass ihre Krankheit bekannt wurde, und sie hatte auch Zukunftspläne geschmiedet. Ihr kämpfersiches und mitfühlendes Lebens-Motto war: „Weiter gehen, als manche sehen.“

„Mit Elisabeth Schmucker verliert die CSU-Stadtratsfraktion eine Kollegin, die neben ihrem fachlichen Engagement vor allem aufgrund ihrer Menschlichkeit, ihrer Herzlichkeit und ihrer Loyalität in Erinnerung bleiben wird. Ich habe mich stets auf sie verlassen können. Sie wird der Fraktion fehlen“, so der CSU-Fraktionsvorsitzende Josef Schmid.

Zuletzt kam Elisabeth Schmucker oft mit ihrem kleinen Hund in die Stadtratssitzungen, den sie sehr liebevoll behandelte. Sie hatte ein großes Herz, und sie konnte hart und aufopferungsvoll für das kämpfen, woran sie glaubte: Im Privaten, als engagierte Lehrerin in ihrer Schule und für Menschen in Not. So war Elisabeth Schmucker die Vorkämpferin für die erste Baby-Klappe in München, die im Jahre 2000 eingerichtet wurde: Sie wollte jungen Frauen in Not helfen, nachdem sie erfahren hatte, wie viele verzweifelt ihre Neugeborenen umbringen. So wurde im Kloster Münchner St. Gabriel die „Lebenspforte“ eingerichtet.

Sie trat erst spät in die CSU ein. Das war 1994: Da hatte sie eine Ganztagesschule mit aufgebaut, ihre Töchter waren damals 21 und 14 und sie selbst über 40. Ihr Ortsverband Neuhausen-Oberwiesenfeld wählte sie bald zur Ortsvorsitzenden. Im Jahre 2000 wurde sie zum ersten Mal in den Bezirksvorstand der CSU München, gewählt, und 2002 kam sie in den Stadtrat. Zuletzt war sie in den Ausschüssen für Kultur, Bildung und Sport und Finanzen.

Elisabeth Schmucker hatte viele Ehrenämter: Mititglied der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V., jahrelang war sie Präfektin der Marianischen Kongretation der Englischen Fräulein Nymphenburg,  sie war Mitglied des Katholischen Frauenbundes München und St. Benno, Initiatorin und Projektleiterin der ersten Babyklappe Münchens und Vorsitzende des Fördervereins "Lebenspforte München e.V.".

Elisabeth Schmucker wurde am 22. November 1951 in Garmisch-Partenkirchen geboren. Doch schon bald zogen ihre Eltern nach München zurück - wo sie selbst herkamen. Nach dem Studium wurde sie Gymnasiallehrerin für Englisch und Französisch und begann an einer Münchner Privatschule. 1979 wechselte sie an eine andere Ganztagesschule, die zwar schon lange bestand, aber damals in den letzten Zügen lag. Dort wurde sie stellvertretende Schulleiterin  und leistete energisch Aufbauarbeit.

"Als zweifacher Mutter lagen ihr Kinder und Jugendliche besonders am Herzen", sagt der CSU-Fraktionsvorsitzende Josef Schmid: "Und so hat sie sich engagiert und mit viel Herzblut dem Kampf gegen Drogen- und Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichengewidmet." Ihr Einsatz für die Babyklappe bleibe "unvergessen".  Auch ihr Stadtbezirk habe ihr sehr am Herzen gelegen: "Die Entwicklung des Neubaugebiets am Ackermannbogen,die Barrierefreiheit des Bahnhofs Donnersberger Brücke und der Erhalt des Bürgerbüros in Neuhausen sind hier als Beispiele zu nennen."

Als Tochter eines Regisseurs sei ihr das Interesse für Kunst quasi in die Wiege gelegt. Schmid: "Folgerichtig war sie auch Aufsichtsrätin im Volkstheater, im Gasteig und im Deutschen Theater."

Den Platz von Elisabeth Schmucker im Stadtrat wird als Nachrückerin Elisabeth Schosser (79) einnehmen. Sie war bereits von 1972 bis 2008 im Stadtrat.  

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