Eishockey-Spieler hat Ärger mit Bodybuilderin und Judo-Kämpferin

MÜNCHEN - Im Streit um einen Parkplatz gerät ein Eishockey-Trainer mit zwei Frauen aneinander: Eine ist Bodybuilderin, die andere Judo-Meisterin. Am Ende entscheidet eine einzige Kopfnuss.
Seine Gegner kann man sich nicht immer aussuchen. So geschehen beim Streit um eine Parklücke vor dem Sportpark Aschheim. Männlicher Eishockey-Spieler trifft auf doppelte Frauen-Power: eine Judo-Meisterin und eine Bodybuilderin. Den Kürzeren zieht der Hockey-Trainer Matthias S. (26, Anwalt Thomas Pfister) jetzt vor dem Münchner Amtsgericht. Seine Kopfnuss gegen die frühere deutsche Judo-Meisterin Klara S. (35, Name geändert) ist ein böses Foul und wird juristisch mit einer Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung geahndet. Matthias S. fühlt sich unschuldig: „Die sind auf mich los. Ich habe nur versucht, die Schläge abzuwehren.“
26. Juli 2009, 30 Grad. Matthias S., im Hauptberuf Metallbauer, ist mit seinem Skoda auf dem Weg zum Kindertraining auf Inline-Skates. Wegen der vielen Badegäste sucht er lange eine Parklücke.
Um 16.45 Uhr entdeckt er eine. Den Opel, der gerade einparken will, habe er nicht gesehen. Kaum hat er den Motor abgestellt, drischt eine blonde, durchtrainierte Frau gegen die Fahrertür. Es ist eine Bodybuilderin und Freundin von Klara S.; sie soll gesagt haben: „Arsch, verpiss dich. Das ist unser Parkplatz.“ Der Angeklagte: „Aus lauter Angst habe ich die Türen verriegelt.“
Inzwischen parkt Klara S., ehemalige Olympia-Teilnehmerin, ihren Opel dicht neben dem Skoda. Matthias S. steigt aus: „Ich muss zum Training. 30 Kinder warten auf mich.“ Angebliche Antwort: „Das ist uns scheißegal. Wir wollen schwimmen.“ Der Angeklagte wird geschubst und geboxt. Er boxt zurück. Gegenseitig bespritzt man sich mit Wasser. Ein Zeuge: „Die Frauen waren sehr aggressiv.“ Plötzlich die Kopfnuss. Die beiden Frauen ziehen sich zurück.
„Das war keine Absicht. Ich wollte weg. Dabei habe ich sie am Kopf berührt“, sagt Matthias S. Drei Zeugen sehen es anders: „Er hat sie festgehalten, dann zugestoßen.“ Die Polizei ist inzwischen eingetroffen. Mildes Urteil: Das Verfahren wird eingestellt, weil Matthias S. sich wehren musste. Auflage: 1500 Euro Schmerzensgeld an Klara S. und 1500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung. T. Huber