Einrichtungstipps für wenig Raum in vier Wänden

Judith Milberg und Florian Wagner starten eine Heimwerker- Sendung im BR. In der AZ geben sie Tipps für kleine Münchner Wohnungen
von  Lisa Marie Albrecht
Auch in kleinen Räumen ist es wichtig, sich einzelne Bereiche zu schaffen: zum Beispiel einen Platz zum Arbeiten und einen zum Faulenzen. Spiegel vergrößern den Raum zusätzlich.
Auch in kleinen Räumen ist es wichtig, sich einzelne Bereiche zu schaffen: zum Beispiel einen Platz zum Arbeiten und einen zum Faulenzen. Spiegel vergrößern den Raum zusätzlich. © imago

Diese beiden wissen, wie man einrichtet: Die Künstlerin und leidenschaftliche Do-it-yourself-Bastlerin Judith Milberg wohnt in München und hat hier auch eine sehr bunte Werkstatt. Schauspieler Florian Wagner hat eine Profi-Schreinerwerkstatt eingerichtet in seinem Haus am Tegernsee.

Zusammen starten sie heute ihr Do-it-yourself-Format „Milberg & Wagner“, das ab jetzt wöchentlich im BR läuft.

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Die Idee: Sie bekommen eine Aufgabe von einer realen Familie gestellt, etwa einen neuen Essplatz oder eine neue Wickelkommode. Dann treten beide gegeneinander an – die bessere Umsetzung gewinnt.

In der Sendung geht es um individuelle, nachhaltige, kostengünstige Lösungen – und: Platzsparend sollen sie auch sein. Für die Münchner ist das ein wichtiger Punkt. Obwohl sie im Vergleich zu anderen Städtern noch recht viel Platz haben, sind sie gegenüber ländlichen Regionen im Nachteil: Laut Bayerischem Landesamt für Statistik hat ein Münchner im Schnitt 39 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung (Stand: 2015). 2011 waren es 40,1. Ein Anwohner aus dem Landkreis Ebersberg hat dagegen 46,6 Quadratmeter Platz, aus dem Landkreis Starnberg sogar 52 Quadratmeter.

Was kann der Münchner also tun, wenn er eine kleine Wohnung hat und die trotzdem nicht wie ein Abstellkammerl ausschauen soll? Milberg und Wagner geben Tipps, wie man Platz sparen kann und auch wenige Quadratmeter groß und gemütlich wirken:

1. Das Nützliche zum Kunstwerk machen

Wohin mit dem wunderschönen neuen Carbon-Radl? Hängen Sie es sich doch einfach an die Wand! „Das sind ja heutzutage alles Kunstwerke, die man sich anschafft“, sagt Florian Wagner. „Die kann man sich auch in der Wohnung inszenieren und hat dabei außerdem ein bisschen Platz gespart.“

2. Gegenstände als Möbel nutzen

An flache, glatte Gegenstände, wie zum Beispiel das Snowboard – das man im Sommer ja nicht braucht – kann man perfekt zwei große Zwingen schrauben, sie an die Wand lehnen und als Bücherregal nutzen, erklärt Judith Milberg. So wird das Snow- oder Skateboard zum Sideboard und man spart sich den Beistelltisch.

3. Mehrere kleine Räume schaffen

Um sich in einer Ein-Zimmer-Wohnung nicht zu verzetteln sei es sinnvoll, mehrere Wohnbereiche zu schaffen, erklärt Milberg: „Ich stelle mir also den Fernseher ans Sofa. Das Bett ist ein Bett. Dann gibt es einen Schreibtisch, da wird gearbeitet. So habe ich mir in einem kleinen Raum drei Zimmer zum Wohlfühlen geschaffen. Nicht, dass ich zum Beispiel nur auf dem Bett esse, schlafe und fernsehe.“

4. Aussortieren

Simpel, aber sehr effektiv: Nur das in den Lebensbereich integrieren, was man braucht. „Aus einer kleinen Wohnung wird plötzlich ein großer Raum, wenn er nicht vollgemüllt ist“, so Milberg. „Sammeln und Stapeln von Unwichtigem macht klein und eng. Weniger ist mehr und es macht Spaß, sich auf die Dinge zu besinnen, die man wirklich braucht.“

5. An die Decke gehen

Wagner empfiehlt, die Kubikmeter Luft über sich zu nutzen: „Ich sehe oft diesen bescheuerten Raum zwischen Küchenoberschränken und der Decke. Da kann man sich mit ganz einfachen Holzkonstruktionen, einen versteckten Stauraum schaffen.“

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6. Kleine Winkel und Ecken ausnutzen

Wer einen Erker oder eine sehr verwinkelte Ecke hat, in die nichts so richtig reinpasst, sollte sich ein Podest bauen, erklärt Wagner. „Das kann man auch mit Vierkanthölzern machen, die kosten nichts, und mit OSB-Platten, das ist die günstigste Form von Platte, die es gibt. Wenn man das mit der richtigen Farbe lackiert, sieht das rattenscharf aus. Dann kann man in dieses Podest Schubladen integrieren oder einen Essplatz gestalten.“

7. Vakuumieren

Die Wintersachen nehmen im Sommer Platz weg, die Sommersachen im Winter – geringer wird der Platzverlust, wenn man die Sachen vakuumiert, sagt Wagner. Entsprechende Vakuumbeutel gibt es schon für unter 10 Euro im Einzelhandel. Noch günstiger für Studenten: Die Hälfte, die man nicht braucht, zurück ins alte Kinderzimmer fahren.

8. Ab unter den Tisch

Man muss nicht auf einen Couchtisch verzichten, um Platz zu sparen – aber er darf auch praktisch sein: Als zusätzlichen Stauraum eine schöne alte Holzkiste als Sofatisch nutzen, empfiehlt Milberg.

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9. Verspiegeln heißt Vergrößern

Wer seine kleine Wohnung größer wirken lassen will, schafft das am einfachsten mit Spiegeln – das gleiche Prinzip wie im Fahrstuhl. Große Spiegel verleihen einem Raum Tiefe und lassen ihn so größer wirken.

10. Viele Lichtlein brennen lassen

„Ein einziges Oberlicht macht kein schönes Licht“, erklärt Milberg. Besser: verschiedene kleine Lichtquellen im Raum verteilen. Das mache den Raum optisch größer und auch gemütlicher.


„Milberg & Wagner“ läuft ab heute jeden Freitag um 19.30 Uhr im BR

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