Einkaufsnacht: Tausende bummeln bei Mondschein

Bei der dritten Kultur- und Shopping-Nach bummeln 200.000 Menschen durch die Innenstadt – trotz wechselhaften Wetters. Auch Kulinarisches und Kulturelles locken die Kunden in die City. Kommt die Einkaufsnacht bald öfter?
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Shopping-Pause an der Strandbar am Odeonsplatz.
Martha Schlüter Shopping-Pause an der Strandbar am Odeonsplatz.

MÜNCHEN - Bei der dritten Kultur- und Shopping-Nach bummeln 200.000 Menschen durch die Innenstadt – trotz wechselhaften Wetters. Auch Kulinarisches und Kulturelles locken die Kunden in die City. Kommt die Einkaufsnacht bald öfter?

„Verzeihung, darf ich da mal durch?“ So dicht ist das Gedränge in der City sonst nur in der Vorweihnachtszeit – am Freitag war es schon Anfang September so weit. Zur dritten Shopping-Nacht kamen die Münchner in Scharen in die Innenstadt.

Was sofort auffiel: Die Stimmung war viel entspannter als sonst, wenn es so voll ist. Statt Last-Minute-Käufern füllten Genussbummler die Straßen und Läden. City Partner-Chef Wolfgang Fischer: „Wir rechnen damit, dass so viele Besucher kommen, wie letztes Jahr. Das ist ein tolles Ergebnis!“ Mindestens 200.000 Besucher belebten nach seiner Schätzung die Straßen und Läden bis Mitternacht und darüber hinaus. Trotz zwischenzeitlich heftigen und langen Regengüssen.

Schon tagsüber waren Früh-Shopper zu Volksmusik und bei Bier und Bratwürsten unter wolkenverhangenem Himmel durch die City geschlendert. Schirme wurden auf- und wieder zugespannt.

Ähnlich ging es den Late-Night-Shoppern: Ab sieben Uhr riss die Wolkendecke auf, die Sonne brach durch. Als es dunkel wurde, war es noch immer angenehm warm. Dann aber, um zehn Uhr, goss es wieder wie aus Kübeln.

Vor den Ausgängen von U- und S-Bahn sammelten sich Menschen, blickten ins Programm. Wohin als erstes? „Erst gehen wir einkaufen,“ schlägt ein junger Mann seiner Freundin vor: „Aber später schauen wir die Dessous-Modenschau an, okay?“

Nicht alle Besucher konnten sich so leicht entscheiden. Schließlich legten sich Geschäftsleute und gut gelaunte Verkäufer ins Zeug: „Bei uns haben sich so viele Verkäufer freiwillig gemeldet, dass wir manchen absagen mussten“, sagt Gerald Funk, Geschäftsführer von Kustermann.

Hier wurden Häppchen, dort Prosecco und Champagner gereicht. In der Galeria Kaufhof am Marienplatz signierten Eckart Witzigmann und Alfons Schuhbeck Kochbücher. Im vierten Stock kredenzte Wolfgang Hofbauer süßes Sushi. Ein Stockwerk tiefer war Fernsehstar Collien Fernandes für ihre Fans da.

In der Sendlinger Straße und am Stachus kam sogar Volksfeststimmung auf. Wer sich setzen wollte, musste länger suchen. So voll war es. Von der Straße klang Jazzmusik, aus einem Kaufhaus Rockmusik. Am Stachus wurde Salsa getanzt. Besucher blieben angetan stehen, vergaßen ganz das Einkaufen.

Viele andere ließen sich zu spontanen Einkäufen hinreißen und verließen die Läden mit Tüten in den Händen. „Das hätte ich nie gekauft, wenn um acht Uhr Verkaufsschluss gewesen wäre“, sagt Peter Maler, der seinem Sohn ein Plüschtier mitbringt.

„Die Shopping-Nacht ist zu einer echten Tradition geworden“, freute sich Wolfgang Fischer von City Partner. Wird es sie also öfter geben als einmal im Jahr? „Das ist eine politische Debatte, die andere entscheiden.“ Was die AZ-Leser von längeren Öffnungszeiten halten, zeigt eine Online-Abstimmung:

V. Assmann, R. Keck

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