"#eingekerzt": Petition für angezeigte Münchnerinnen gestartet

Am nationalen Gedenktag für die Opfer der Corona-Pandemie haben zwei Frauen vor der bayerischen Staatskanzlei Kerzen abgestellt - und wurden von der Polizei angezeigt. Mit einer Petition setzen sich nun andere für die beiden ein - und die Polizei weist Kritik zurück.
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So wie hier in Dresden wurden auch in München Zettel mit dem Spruch "Zündet Euch eure Kerzen doch selber an" und unangezündete Kerzen abgestellt.  Unter dem Hashtag "Einkerzn" wurde der Politik eine Mitschuld gegeben und strengere Maßnahmen gefordert.
So wie hier in Dresden wurden auch in München Zettel mit dem Spruch "Zündet Euch eure Kerzen doch selber an" und unangezündete Kerzen abgestellt. Unter dem Hashtag "Einkerzn" wurde der Politik eine Mitschuld gegeben und strengere Maßnahmen gefordert. © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

München - Ärger mit der Polizei wegen ein paar Kerzen: Zwei Frauen aus München sind am 18. April von Beamten der Münchner Polizei vor der bayerischen Staatskanzlei festgehalten und angezeigt worden, nachdem sie dort Kerzen im Zuge der "#einkerzen"-Kampagne abgestellt hatten.

Deren Initiatoren hatten am offiziellen Corona Gedenktag dazu aufgerufen, genau das Gegenteil von dem zu tun, wozu die Ministerpräsidenten der Länder aufgerufen hatten: eine Kerze anzuzünden und ins Fenster zu stellen, um "den Verantwortlichen ihre wirkungslose Symbolpolitik symbolisch zurückzugeben." Verbunden mit der Forderung nach strengeren Maßnahmen.

Wegen abgestellten Kerzen: Münchnerinnen angezeigt

Die #einkerzen-Aktion fand bundesweit statt, auch in München. Mehrere hundert Kerzen wurden laut Polizei vor öffentlichen Gebäuden abgestellt - unter anderem eben vor der Staatskanzlei. Dort wurden die beiden Frauen dann von der Polizei angesprochen und schließlich angezeigt.

Die Kampagnen-Macher werfen den Beamten nun vor, "auf Anweisung von oben" gehandelt zu haben. Sie haben eine Petition gestartet, um das drohende Bußgeld zu übernehmen. Ein Polizeisprecher bestätigt auf AZ-Nachfrage die Anzeige gegen die beiden Münchnerinnen.

Polizei: Keine Anweisung von oben

Eine Anweisung von oben allerdings bestreitet der Sprecher. Im Einsatzprotokoll sei ersichtlich, dass die Beamten nachgefragt hätten, ob es sich beim Abstellen der Kerzen um eine Ordnungswidrigkeit handeln könnte. "In Frage kommt  etwa ein Verstoß gegen die Plakatierungsverodnung", so der Sprecher. Die Beamten hätten vorschriftsmäßig gehandelt, eine Weisung habe es nicht gegeben.

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Die Polizei habe dann die Personalien aufgenommen und eine Anzeige erstellt, die nun dem KVR zugleitet wird. Dort muss dann entschieden werden, ob ein Bußgeld erhoben oder das Verfahren eingestellt wird.

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10 Kommentare
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  • am 23.04.2021 18:21 Uhr / Bewertung:

    Passt doch da wurden die härteren Maßnahmen angewendet und jetzt passt s wieder nicht? Wenn sie nach 6 Monaten harten Maßnahmen immer noch nicht genug haben, sollen sie doch für die nächsten zwei-vier Wochen freiwillig in Quarantäne gehen.

  • glooskugl am 23.04.2021 18:00 Uhr / Bewertung:

    Den Beamten bleibt doch nichts anderes übrig als das umzusetzen was man ihnen in einer nicht mehr zeitgemäßen Ausbildung in ihre "Schubladen " gelegt hat. Selber bewerten dürfen und können sie nicht.
    Drei Semester Psychologie als Pflicht für den Zugang zu bestimmten Berufen der Exekutive müssten zur Pflicht werden. Hier krankt es an allen Ecken und Enden. Vor kurzem ließ man die Corona Verweigerer anstandslos Polonaise tanzen und schaute dabei tatenlos zu. In welcher Welt leben wir denn? Es ist nur noch traurig.

  • Graf Rotz von Falkenschiss am 24.04.2021 14:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von glooskugl

    Beamte können nur immer so gut oder schlecht sein als wie es die Gesetze sind.

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