Einen Versuch waren's wert: Die übelsten BMW-Flops

Innovation heißt, etwas zu wagen. Da geht schon mal was schief – auch bei Top-Autobauern. Zum Geburtstag: die schönsten BMW-Flops.
Christian Pfaffinger |
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Es sollte eine Mischung aus Auto und Motorrad sein – und ist ein buggy-artiger Zweisitzer geworden. Der Just 4/2 aus dem Jahr 1995 hat kaum Karosserie, die Räder stehen frei – er soll Fahrspaß wie auf zwei Rädern bringen. Zwar hat das Ding 100 PS und beschleunigt wirklich flink, aber es ist und bleibt halt leider einfach greislig. Deshalb zeigt ihn BMW auf der Automobilausstellung in Peking auch nur kurz her, dann verschwindet das Konzept wieder.
BMW 7 Es sollte eine Mischung aus Auto und Motorrad sein – und ist ein buggy-artiger Zweisitzer geworden. Der Just 4/2 aus dem Jahr 1995 hat kaum Karosserie, die Räder stehen frei – er soll Fahrspaß wie auf zwei Rädern bringen. Zwar hat das Ding 100 PS und beschleunigt wirklich flink, aber es ist und bleibt halt leider einfach greislig. Deshalb zeigt ihn BMW auf der Automobilausstellung in Peking auch nur kurz her, dann verschwindet das Konzept wieder.
Nur nicht aufgeben: Mit dem Modell Simple probiert es BMW im Jahr 2006 mal wieder. Wie schon beim Just 4/2 soll eine Mischung aus Auto und Motorrad herauskommen. Dieses Mal kommen die Entwickler von der anderen Seite her und gehen vom Bike aus. Die zwei Sitze sind hintereinander angeordnet, in der Kurve neigt sich das Gefährt, gestützt durch Hydraulik. Diese hilft auch dabei, das Simple aus dem Stand aufzurichten, um loszufahren. Eine Verkleidung schützt die Insassen vor dem Wetter und soll außerdem mehr Schutz bieten. Das futuristische Geschoss bleibt aber ein Prototyp und kommt ins BMW Museum.
BMW 7 Nur nicht aufgeben: Mit dem Modell Simple probiert es BMW im Jahr 2006 mal wieder. Wie schon beim Just 4/2 soll eine Mischung aus Auto und Motorrad herauskommen. Dieses Mal kommen die Entwickler von der anderen Seite her und gehen vom Bike aus. Die zwei Sitze sind hintereinander angeordnet, in der Kurve neigt sich das Gefährt, gestützt durch Hydraulik. Diese hilft auch dabei, das Simple aus dem Stand aufzurichten, um loszufahren. Eine Verkleidung schützt die Insassen vor dem Wetter und soll außerdem mehr Schutz bieten. Das futuristische Geschoss bleibt aber ein Prototyp und kommt ins BMW Museum.
Der Fahrer im Zentrum: Das Modell Z13 von 1993 hat vorne nur einen Sitz, und zwar in der Mitte. Das soll mehr Sicherheit bieten. Ob das in der Praxis viel gebracht hätte, bleibt fraglich. Schließlich ist dieser Prototyp aus Aluminium gebaut, was ihn zwar leicht macht, aber nicht unbedingt robust. Das Raumkonzept ist irgendwie auch nicht das, worauf alle gewartet haben.
BMW 7 Der Fahrer im Zentrum: Das Modell Z13 von 1993 hat vorne nur einen Sitz, und zwar in der Mitte. Das soll mehr Sicherheit bieten. Ob das in der Praxis viel gebracht hätte, bleibt fraglich. Schließlich ist dieser Prototyp aus Aluminium gebaut, was ihn zwar leicht macht, aber nicht unbedingt robust. Das Raumkonzept ist irgendwie auch nicht das, worauf alle gewartet haben.
Ein Flop im echten Leben: Der BMW 8er sollt als Coupé der Oberklasse begeistern, wird aber recht konsequent verschmäht. Das zu seiner Zeit teuerste Modell der Marke verkauft sich zwischen 1989 und 1999 nur rund 30.000 Mal. BMW baut auch einen M8-Prototyp, der wird aber nichts. Heute soll er im sogenannten Giftschrank versteckt sein, einer Lagerhalle im Werk Dingolfing, zugedeckt mit Kistenstapeln – so der Mythos.
BMW 7 Ein Flop im echten Leben: Der BMW 8er sollt als Coupé der Oberklasse begeistern, wird aber recht konsequent verschmäht. Das zu seiner Zeit teuerste Modell der Marke verkauft sich zwischen 1989 und 1999 nur rund 30.000 Mal. BMW baut auch einen M8-Prototyp, der wird aber nichts. Heute soll er im sogenannten Giftschrank versteckt sein, einer Lagerhalle im Werk Dingolfing, zugedeckt mit Kistenstapeln – so der Mythos.
Zweifelsfrei ein überragender Fehlgriff: An diesem Auto ist nun wirklich kaum was schön. Soll wohl wie ein Geschoss aussehen, wirkt aber wie ein Entenkopf mit zwei Föhns als Seitenspiegel. Und diese Lackfarbe, ja, die musste wohl gerade weg. Doch bevor’s boshaft wird: Der Z2 ist ohnehin nur eine Studie aus Holz, Gips und Plastik geblieben, zu einer echten Karosserie hat er es nie gebracht.
BMW 7 Zweifelsfrei ein überragender Fehlgriff: An diesem Auto ist nun wirklich kaum was schön. Soll wohl wie ein Geschoss aussehen, wirkt aber wie ein Entenkopf mit zwei Föhns als Seitenspiegel. Und diese Lackfarbe, ja, die musste wohl gerade weg. Doch bevor’s boshaft wird: Der Z2 ist ohnehin nur eine Studie aus Holz, Gips und Plastik geblieben, zu einer echten Karosserie hat er es nie gebracht.
Der Gelände-Roadster: Durch den Baaz fahren und dabei die Sonne im Scheitel haben – so ungefähr stellen sich das die BMW-Designer vor. Sie sehen eine Marktlücke: ein Roadster fürs Gelände, das gibt es noch nicht. Und Mitte der Neunziger sind Enduro-Motorräder fürs Gelände gerade sehr angesagt. Soweit die Idee. Heraus kommt 1995 der Z18. Und an dem sieht man dann doch, dass das Konzept gar nicht mal so gut funktioniert. Der Z18 ist zwar nicht so schön wie ein echter Roadster, hat dafür aber auch viel weniger Platz als ein echter Geländewagen. Der sogenannte Offroadster bleibt eine Marktlücke - zurecht.
BMW 7 Der Gelände-Roadster: Durch den Baaz fahren und dabei die Sonne im Scheitel haben – so ungefähr stellen sich das die BMW-Designer vor. Sie sehen eine Marktlücke: ein Roadster fürs Gelände, das gibt es noch nicht. Und Mitte der Neunziger sind Enduro-Motorräder fürs Gelände gerade sehr angesagt. Soweit die Idee. Heraus kommt 1995 der Z18. Und an dem sieht man dann doch, dass das Konzept gar nicht mal so gut funktioniert. Der Z18 ist zwar nicht so schön wie ein echter Roadster, hat dafür aber auch viel weniger Platz als ein echter Geländewagen. Der sogenannte Offroadster bleibt eine Marktlücke - zurecht.
Schwer ist leicht mal was, bloß umgekehrt wär besser: Ziel des 2001 entwickelten Z29 war es, durch Kombination verschiedener Materialien einen möglichst leichten Sportwagen zu bauen - beim Z29 probiert man es mit kohlefaserverstärktem Kunststoff. Der Wagen wiegt schließlich 1160 Kilo und damit rund 200 Kilo weniger als damals ein Serien-3er. Zum Verkauf bringt es der Prototyp nicht – obwohl das Design gar nicht so verkehrt wirkt. Ein bisschen zu amerikanisch vielleicht.
BMW 7 Schwer ist leicht mal was, bloß umgekehrt wär besser: Ziel des 2001 entwickelten Z29 war es, durch Kombination verschiedener Materialien einen möglichst leichten Sportwagen zu bauen - beim Z29 probiert man es mit kohlefaserverstärktem Kunststoff. Der Wagen wiegt schließlich 1160 Kilo und damit rund 200 Kilo weniger als damals ein Serien-3er. Zum Verkauf bringt es der Prototyp nicht – obwohl das Design gar nicht so verkehrt wirkt. Ein bisschen zu amerikanisch vielleicht.

München - Manche Dinge gehören halt einfach mal ausprobiert, sonst denkt man sich auf ewig: Das hätte was werden können. Wer was ausprobiert, kann sich nachher zumindest sicher sein: Guad, des war jetzt nix.

Das kennt auch BMW. An ihrem 100. Geburtstag kann die Münchner Automarke zwar vor allem auf die großen Erfolge zurückblicken. Aber es hat auch peinliche Momente gebraucht, um aus dem Münchner Motorenwerk einen Weltkonzern zu machen. Denn: Innovation heißt, etwas zu wagen. Und da gehört das Scheitern dazu. Jetzt geht es im Autobau um viel Geld. Trotzdem muss man, vor allem wenn man sich schon Premiumhersteller nennt, eben sagen: Mei, soll die Million hin sein. Und vielleicht noch eine. Es hilft ja nicht.

Lesen Sie hier: Beliebtester Arbeitgeber - VW stürzt dramatisch ab

Schließlich sind gerade die Sachen, die sich vorher nicht so recht einschätzen lassen, hinterher dann die spannendsten Neuerungen.

 

Autos, die keiner braucht – und die doch allen nützen

 

Und im hart umkämpften Markt der Autohersteller braucht es die schon, um es der Konkurrenz zu zeigen. Deshalb ist BMW zum Beispiel stolz darauf, dass der i3 das erste Serienauto mit einer Fahrgastzelle aus Carbon ist und der neue 7er selbst einparken kann. Mit den Autos in der obigen Bilderstrecke gibt man weniger an. Aber auch wenn es diese Mobile nie zum Erfolg gebracht haben: Wichtig waren sie trotzdem. Als Test für Technologien und Design. Es sind Autos, die keiner braucht, die aber doch allen nützen, vor allem dem Konzern, aber auch der Forschung und letztlich den Kunden – auch anderer Hersteller, die dann abschauen. Deshalb gilt für all diese Modelle: Einen Versuch waren’s wert.

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