Einen Tag mehr Wiesn-Gaudi?
Die Münchner CSU will das Oktoberfest verlängern. In einem aktuellen Stadtratsantrag fordert die Partei, künftig einen zusätzlichen Tag an das größte Volksfest der Welt anzuhängen. Im Gegenzug sollen die Wirte ihre Preise einige Zeit nicht erhöhen.
München - Hohe Chancen dürfte der Antrag der CSU, die in München in der Opposition ist, aber nicht haben: Bei der Münchner SPD und bei Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl stieß sie auf Skepsis.
Auch die Wirte reagierten zurückhaltend. In dem Antrag schlägt die CSU vor, in Jahren, in denen das Oktoberfest am Sonntag endet, den folgenden Montag anzuhängen. Die geforderte Preisstabilität soll dabei nicht mit Zwang durchgesetzt werden sondern ein Appell bleiben. „Die CSU-Stadtratsfraktion ist guter Hoffnung, dass die Wirte und Beschicker sich dieser Bitte nicht verschließen werden“, heißt es im Antrag. Bei der SPD im Münchner Stadtrat hält man den Vorstoß der CSU für „eher abwegig“, wie Stadtrat Helmut Schmid sagt.
„Die Wiesn hat ihre Bedeutung auch gerade dadurch, dass sie zeitlich begrenzt ist.“ Die Hoffnung der CSU, der Bierpreis könne im Gegenzug konstant bleiben, nannte er „ein Täuschungsmanöver“. Der Preis richte sich nun mal nach ganz anderen Faktoren. Festleiterin Gabriele Weishäupl betonte ebenfalls, „die Preise machen nicht wir sondern die Wirte“. Auch auf dem Oktoberfest würden nun mal die Gesetze von Angebot und Nachfrage gelten.
Die Wiesn sei außerdem auch eine „16-tägige Höchstbelastung für alle Beteiligten“, insbesondere Anwohner und Beschäftigte. Sie als „Traditionalistin“ begegne Verlängerungsplänen daher mit Skepsis. Ein Sprecher der Wiesnwirte sagte, die Wirte seien zwar prinzipiell gesprächsbereit, viel sei aber „abhängig davon, an welche Bedingungen“ eine Verlängerung geknüpft werde.