Eine Wohnung für 5,5 Millionen

Dass München ein teures Pflaster ist, ist eine Binsenweisheit. Aber dieser Immobilien-Deal sprengt dann doch den üblichen Rahmen: 5,5 Millionen Euro kostete die teuerste Eigentumswohnung der Stadt im Jahr 2007. Insgesamt setzte der Immobilienmarkt stolze acht Milliarden Euro um.
von  Abendzeitung
Teures Pflaster: Eigentumswohnungen für 19.000 Euro pro Quadratmeter.
Teures Pflaster: Eigentumswohnungen für 19.000 Euro pro Quadratmeter. © Martha Schlüter

MÜNCHEN - Dass München ein teures Pflaster ist, ist eine Binsenweisheit. Aber dieser Immobilien-Deal sprengt dann doch den üblichen Rahmen: 5,5 Millionen Euro kostete die teuerste Eigentumswohnung der Stadt im Jahr 2007. Insgesamt setzte der Immobilienmarkt stolze acht Milliarden Euro um.

5,5 Millionen für eine Wohnung – wer der Käufer war, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass die Nobel-Absteige für einen schwerreichen Kosmopoliten in den Lenbach-Gärten liegt. Sie reicht über zwei Geschosse, hat 300 Quadratmeter Wohnfläche und einen Dachgarten mit 200 Quadratmetern. „Der Preis je Quadratmeter Wohnfläche liegt bei 19000 Euro“, bilanzierte Kommunalreferentin Gabriele Friderich gestern bei der Vorlage des Münchner Immobilienmarkt-Berichts.

Luxus-Objekte wie das in den Lenbach-Gärten sind natürlich auch in einem Hochpreis-Markt wie München die Ausnahme. Die Norm ist aber, dass man an der Isar in fast allen Sparten so viel bezahlen muss wie sonst nirgends in Deutschland. Fast schon erleichtert konnte Friderich gestern mitteilen, dass die Umsätze im letzten Jahr „auf sehr, sehr hohem Niveau“ zumindest eine kleine Delle bekommen haben – 2006 lag die Summe nach fulminantem Anstieg noch bei 8,4 Milliarden.

Attraktiv für Investoren

Bei neuen und gebrauchten Reihenhäusern blieben die Preise im vergangenen Jahr weitgehend stabil, bei neuen Doppelhäusern, Neubau-Eigentumswohnungen und Bauland zogen sie leicht an.

Insgesamt werten Friderich und der Vorsitzende des Gutachter-Ausschusses für Grundstückswerte, Helmut Thiele, das Marktgeschehen im vergangenen Jahr als „sehr lebhaft“. München ist für Investoren weiterhin attraktiv, sie haben vor allem im gewerblichen Bereich jede Menge Geld eingesetzt. Und: Wohnungen und Häuser für Privatnutzer plus Mehrfamilienhäuser zur Kapitalanlage sind derzeit sehr gefragt.

Insgesamt wurden dem städtischen Gutachterausschuss im vergangenen Jahr 13210 beurkundete Verträge (2006: 12848) zugesandt. Interessant die zahlen- und die umsatzmäßige Aufteilung: Bei 81,2 Prozent der Verträge ging’s um Eigentumswohnungen – die machen aber nur 28 Prozent des gesamten Umsatzes aus. Sechs Prozent der Beurkundungen betrafen unbebaute Grundstücke – ihr Umsatzanteil beträgt 16 Prozent. Um bebaute Grundstücke geht’s bei 12,7 Prozent der Verträge – doch die machen satte 56 Prozent des Umsatzkuchens aus.

Prognosen im Immobilienbereich sind angesichts der weltweiten Krise schwierig. Doch Friderich und Thiele sind optimistisch: „Der Markt verhält sich in nahezu allen Segmenten weitgehend unverändert positiv, beim Geschosswohungsbau ist sogar ein deutlicher Zuwachs zu beobachten.“

Rudolf Huber

Den Immobilienmarkt-Bericht 2007 gibt es gegen eine Schutzgebühr von 40 Euro beim Gutachterausschuss, Implerstraße9. Infos: www.gutachterausschuss-muenchen.de.

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