Eine Umarmung kurz vor dem Mord

Bewegendes Denkmal für Yossef Gutfreund, eines der Opfer des Olympia-Attentats.
von  Paul Nöllke
Gutfreund im Theater.
Gutfreund im Theater. © Jüdisches Museum

München - Es ist ein sehr persönliches Denkmal, welches etwas verborgen im Durchgang des Deutschen Theaters zu finden ist. Persönlich, weil es nur durch seine Platzierung und wenige Fotos das Bild eines lebensfrohen Manns zeichnet, der beim Anschlag auf die Olympischen Spiele 1972 so grausam ermordet wurde.

Installation für die Opfer des Olympia-Attentats

Die Stele, die dem israelischen Kampfrichter Yossef Gutfreund gewidmet ist, ist Teil der Installation "Zwölf Monate - Zwölf Namen", mit der den Opfern des Olympia-Attentats 1972 gedacht werden soll. Jeden Monat geht es um eines der zwölf Opfer. Das Denkmal für Gutfreund wurde gestern von der israelischen Generalkonsulin Carmela Shamir, Bürgermeisterin Katrin Habenschaden, der Direktorin des NS-Dokumentationszentrums, dem Geschäftsführer des Deutschen Theaters und dem Direktor des Jüdischen Museums eingeweiht.

Darum steht das Denkmal im Deutschen Theater

Doch wieso ein Gedenken hier im Deutschen Theater? Yossef Gutfreund war zusammen mit der israelischen Delegation nur einen Tag vor seinem Tod hier zum Musical "Anatevka” eingeladen gewesen. Er war so begeistert von der Vorführung, dass er danach direkt auf die Bühne lief und den Hauptdarsteller umarmte.

Auf dem Foto sieht man: Einen begeistert lachenden Mann voller Lebensfreude - der 24 Stunden später von palästinensischen Terroristen ermordet wurde, nachdem er sogar noch ein paar seiner Mitsportler das Leben gerettet hatte.

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