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Eine Tour durch die unzerstörte Glyptothek

Die Glyptothek ist mit der Stadtgeschichts-App "Munich Art to Go" für jedermann zu besichtigen, und das auch noch in knalligen Farben. So prächtig war einst der Museumstempel.
Thomas Müller
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Im Apollo-Saal 1939: Ein Pärchen betrachtet interessiert die antiken Skulpturen vor damals knallig grünem Hintergrund.
Foto: Joseph Eschenlohr/ZI 8 Im Apollo-Saal 1939: Ein Pärchen betrachtet interessiert die antiken Skulpturen vor damals knallig grünem Hintergrund.
Der berühmte Barberinische Faun im prächtigen Bacchischen Saal.
Foto: Joseph Eschenlohr/ZI 8 Der berühmte Barberinische Faun im prächtigen Bacchischen Saal.
Der Blick aus dem Heroensaal in den größten und prächtigsten Ausstellungsraum, den Römersaal.
Foto: Joseph Eschenlohr/ZI 8 Der Blick aus dem Heroensaal in den größten und prächtigsten Ausstellungsraum, den Römersaal.
Blick in den Göttersaal mit der Statue des Diskobol Lancelotti. Im Hintergrund die Ostwand mit dem Fresko "Der Olymp" von Peter von Cornelius.
Foto: Joseph Eschenlohr/ZI 8 Blick in den Göttersaal mit der Statue des Diskobol Lancelotti. Im Hintergrund die Ostwand mit dem Fresko "Der Olymp" von Peter von Cornelius.
Durchgang zum Römer-Saal, flankiert von einer antiken Karyatide.
Foto: Joseph Eschenlohr/ZI 8 Durchgang zum Römer-Saal, flankiert von einer antiken Karyatide.
Nach 1945: Blick in den Göttersaal. Die Fresken sind vernichtet, der Stuck blättert immer weiter ab.
Foto: ZI/Photothek/E.Drave 8 Nach 1945: Blick in den Göttersaal. Die Fresken sind vernichtet, der Stuck blättert immer weiter ab.
Nach 1945: Die Glyptothek ohne Dach.
Foto: Joseph Eschenlohr/ZI 8 Nach 1945: Die Glyptothek ohne Dach.
In der App "Munich Art to Go" kann man sich durch verschiedene historische Ansichten berühmter Gebäude klicken.
Munich Art to Go 8 In der App "Munich Art to Go" kann man sich durch verschiedene historische Ansichten berühmter Gebäude klicken.

München - Der Boden aus rotem, grauem, schwarzem und weißem Füssener Marmor, stuckierte Wände, prächtig goldverzierte Decken - die Pracht der ursprünglichen Innenausstattung ist gigantisch. Die Glyptothek war ein regelrechter Palast.

Außer Farbdias nichts von der Ausstattung übrig

Nach Kriegszerstörung, Vernachlässigung nach dem Krieg und Wiederaufbau ist davon nichts mehr übrig - bis auf die Erinnerung und ein paar rare Farbdias von vor der Zerstörung.

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Dem Augsburger Maler und Amateurfotografen Joseph Eschenlohr (1886-1978) ist das zu verdanken. Gut 400 der insgesamt 1.125 Diapositive hat er in München aufgenommen - die frühesten 1937, als das neue Farbmaterial gerade auf den Markt gekommen war.

Wertvolle Zeitdokumente in einer App

Weitere Farbaufnahmen der prächtigen Glyptothek sind übrigens nicht bekannt - die Aufnahmen sind daher echte Raritäten. Durch eine Schenkung 2010 ist das Konvolut dieser historischen Farbdias in die Photothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte gelangt und jetzt, auf der Stadtgeschichts-App "Munich Art to Go", für jedermann zu besichtigen.

Im April 1943 und Juli 1944 verursachten mehrere Bombentreffer schwere Beschädigungen an der Glyptothek - die Gewölbe im Römersaal und im Ägyptischen Saal brachen ein, der Dachstuhl brannte nieder. Wenigstens die Exponate waren in Depots ausgelagert und entgingen so größtenteils der Vernichtung.

Verspätete Wiedereröffnung 1972

Dennoch dauerte der Wiederaufbau sehr lange. Viele Jahre hatte der Freistaat nicht mal ein Notdach über der Kriegsruine anbringen lassen, weshalb die bedeutenden, noch erhalten Reste der wandfesten Ausstattung nach und nach auch verloren gingen.

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Kaum zu glauben: Erst im Frühjahr 1972 konnte die Glyptothek wiedereröffnet werden. Ohne rekonstruierte Innenräume, sondern in nüchtern gehaltenen Sälen, unter eindrucksvollen Gewölben. Ein Raumkonzept, das funktioniert und die Exponate viel besser zur Geltung kommen lässt, als in der bunten Pracht vor dem Krieg.

Bei der Antikensammlung gegenüber am Königsplatz war der Wiederaufbau schon 1966 vollendet. Er muss leider als weniger geglückt bezeichnet werden.

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