Eine Sprosse für den Gourmet

Vom Armenessen zur Rarität: Der zarte Hopfenspargel erobert Bayerns Küchen. Er ist grün, zart und nicht zu schälen.
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Vom Armenessen zur Rarität: Der zarte Hopfenspargel erobert Bayerns Küchen. Er ist grün, zart und nicht zu schälen.

Die Hopfensprosse macht dem Spargel in Münchens Supermärkten Konkurrenz. Das zarte Stangengewächs, auch Hopfenspargel genannt, hat schon die Teller der Sterneköche erobert. Als Suppe, zum Salat oder im Päckchen als Beilage ist die Sprosse der neue Trend in Deutschland. Einige Regionen wie die Hallertau haben sogar eigene Hopfensprossen-Wochen ausgerufen, um der Pflanze zu neuer Popularität zu verhelfen.

Lange war sie verschmäht, galt auch in Bayern seit dem Mittelalter als Essen armer Leute. In den vergangenen Jahren warfen einige Hopfenbauern die Sprosse sogar weg – jetzt kommt sie immer mehr in den Ruf, eine Delikatesse zu sein. Und aufgrund des raren Angebots ist der Preis für die Hopfensprosse deutlich gestiegen: Vier Euro kosten 100 Gramm auf dem Viktualienmarkt oder in den Gemüseabteilungen einiger Supermärkte der Innenstadt.

Der hohe Preis für die hippe Sprosse ist zum Teil schon auf die aufwändige Ernte zurück zu führen. Ein Pflücker braucht gut eine Stunde, um ein Kilo der Hopfensprosse zu sammeln. Von dem Kilo Ernte werden aber nur die hellen Spitzen der Hopfentriebe verarbeitet – ein Bruchteil der eigentlichen Stange. Auch ist die Erntezeit mit sechs bis acht Wochen kurz.

Viel Zeit, viel Aufwand für den Happen an Sprosse. Dennoch: Gourmets werden die leicht gelblichen Triebe lieben. Vom Geschmack her ähnelt die Hopfensprosse dem Spargel. Leicht bitter, aber mit mehr Gemüse-Geschmack als der dicke Kollege.

Die Sprosse ist aber – solange sie wirklich frisch gekauft wird – pflegeleicht: Einfach waschen, in Butter schwenken oder mit Sauce-Bernaise oder Hollandaise servieren – fertig. Einige Bauern schwören auch auf eine Hopfensuppe: Dazu werden klein gehackte Zwiebeln kurz in Öl angedünstet, die Sprosse hinzugeben und mit Gemüsebrühe aufgießene. Mit etwas flüssiger Sahne aufgießen und die Suppe fein pürieren. Frische Kräuter runden den Geschmack ab. khm

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