Drei Jahre lang wurde die Echardinger Einkehr hergerichtet – und darf nach fast 25 Jahren jetzt auch wieder bayerische Wirtschaft sein.
Dass dieses Gasthaus nach dem Zweiten Weltkrieg die Geburtsstätte der Münchner SPD war, möchte Aleksandar Stankovic gar nicht so sehr betont wissen. Die Echardinger Einkehr soll schließlich für jedermann offen stehen, egal ob rot, schwarz, gelb, grün oder rosa. Aber irgendein Satz mit „Geburt“ wäre zum Einstieg schon schön, findet Stankovic, schließlich gehe es hier „um die Wiedergeburt einer Wirtshaus-Institution“.
Tatsächlich ist die Echardinger Einkehr eine Gaststätte mit langer Tradition. Sie wurde 1939 gebaut, als die Städtische Wohnungsgesellschaft GWG außen herum gerade die berühmte Maikäfersiedlung errichtete. Als Zentrum dieser Siedlung diente die Wirtschaft lange als gesellschaftlicher Treffpunkt im Münchner Osten. Vermutlich erklärt sich damit auch, warum die Leute so auf die Wiedereröffnung der Echardinger Einkehr hingefiebert haben.
Als vor ein paar Wochen der
Augustiner-Laster erstmals vor der Gaststätte Halt machte, begehrten am Abend schon die ersten Gäste um Einlass. „Die standen einfach mit dem Bauzaun in der Hand vor der Tür“, erinnert sich Stankovic. Das Wirtshaus hatte da zwar noch gar nicht eröffnet, aber
Bier war schließlich vorhanden. Und drei Jahre Umbau, befanden die Gäste, das sei der Wartezeit nun wahrlich genug gewesen.
Drei Jahre, so lange hat es in der Tat gedauert, bis die Gaststätte hergerichtet war. Davor wurde das Wirtshaus fast 25 Jahre lang als griechische Taverne geführt. Jetzt aber geht es dort wieder bayerisch-alpenländisch zu, mit Schweinebraten (8 Euro) und Schweizer Schnitzel (13,90 Euro).
Stankovic hat zuletzt gemeinsam mit seiner Frau Simone Schmutzer die Aubing Einkehr geführt. Jetzt haben sie vom Münchner Westen auf die andere Seite der Stadt gewechselt. Ein bisschen kleiner ist die neue Wirkungsstätte – eine große Aufgabe ist die Echardinger Einkehr mit ihren 600 Plätzen aber allemal auch.