Eine letzte Chance für Kai (9): Leukämie Typisierungaktion

Der neunjährige Kai hat Leukämie. Da sich bislang noch kein passender Spender gefunden hat, werden nun Freiwillige gesucht.
Anne Kathrin Koophamel |
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Ein Bild aus gesunden Tagen: Mama Lisa Bartels-Holz (42) mit ihrem Sohn Kai.
Privat Ein Bild aus gesunden Tagen: Mama Lisa Bartels-Holz (42) mit ihrem Sohn Kai.

München - Wenn Kai richtig gut drauf ist, spielt er Luftgitarre. Doch das ist in den vergangenen Wochen selten geworden. Der neunjährige Neffe von Münchens Szene-Gastronom Max Braunmiller (45) hat Leukämie im Endstadium. "Wenn nicht in den nächsten drei Wochen ein Stammzellen-Spender gefunden wird, hat Kai kaum eine Chance, zu überleben", sagt Braunmiller, der neben der 089Bar noch das Filmcasino, Call me Drella, Pacha und mehrere Bars in der Stadt besitzt.

Braunmiller ist ein Mann, der seit Jahren das Münchner Nachtleben mit seinen Ideen bereichert, der immer gut drauf ist, voller Elan. Doch der sonst so lockere Clubbesitzer ist nachdenklich geworden: "Ich bin eigentlich ein Mensch, der sagt, man soll das Leben feiern. Aber danach ist mir zurzeit nicht."

"Kais größter Wunsch ist, dass er nach Hause darf"

Die Beziehung von ihm und seinem Neffen Kai ist eng. "Der Kleine ist schüchtern, aber bei mir dreht er gerne auf", sagt Braunmiller über den Buben, der seit Monaten im Krankenhaus liegt: Chemo folgt auf Chemo seit die akute lymphatische Leukämie im Mai 2018 bei ihm festgestellt wurde.

Zu 90 Prozent ist diese bei Kindern heilbar – doch bei Kai hat sie das zentrale Nervensystem angefallen. "Kais größter Wunsch ist, dass er nach Hause darf. Seine Mutter hat ihm noch nicht gesagt, dass das vielleicht nie mehr passieren wird", sagt Braunmiller.

Typisierungsaktion: Boateng kämpft für Kai

Dabei gibt es Hoffnung für Kai: Über die Deutsche Knochenmarkspenderdatei DKMS kann sich jeder typisieren lassen. Mit einem Wattestäbchen nimmt man über einen Wangenabstrich eine Gewebeprobe von sich (siehe Informationen unten). Ein passender Spender kann dann ohne große OP seine Stammzellen an Kai weitergeben.

Max Braunmiller hofft – und kämpft. FC Bayern Spieler Jérôme Boateng hat bereits dazu aufgerufen, sich für Kai typisieren zu lassen. Über 1.000 Spender mehr verzeichnet die DKMS in einer Woche – doch es sind nicht genug. Bisher gab es keinen Treffer, der zu Kais Zellen passt.

Spenderzentrum im Filmcasino

"Ich bin überwältigt von der Hilfsbereitschaft von Freunden, Bekannten, und auch völlig Fremden", sagt Braunmiller, "aber es müssen sich noch mehr Menschen typisieren lassen." Kai sei so intelligent, "ein kleiner Junge, der einfach weiterleben muss."

Am kommenden Sonntag, den 14.Oktober ist ab 14 Uhr im Filmcasino am Odeonsplatz ein Spenderzentrum eingerichtet. Alle, die helfen wollen, können sich dort typisieren lassen. Die Chancen, Kais Leben zu retten, steigen mit jedem getesteten Wattestäbchen. Braunmiller: "Wir hoffen und kämpfen weiter, denn Kai soll auch die Möglichkeit haben, ein schönes Leben wie andere Kinder zu haben. Lasst euch bitte alle typisieren."

Mehr Informationen unter www.helftkai.com


Typisieren lassen - so geht's

Viele Blutkrebspatienten brauchen einen Stammzellenspender. Grundsätzlich kann jeder gesunde Mensch, der zwischen 17 und 55 Jahren alt ist und nicht bereits bei der DKMS oder einer anderen Datei registriert ist, Stammzellspender werden.

Ob man die Voraussetzungen erfüllt, lässt sich einfach im Internet überprüfen auf der Website www.dkms.de.

Wer sich als Stammzellenspender registrieren lassen möchte, kann im Internet ein Registrierungs-Set anfordern (www.dkms.de), das auch das bekannte Wattestäbchen enthält.

Alternativ kann man zu einer Typisierungsaktion gehen, die in Kais Fall am Sonntag im Filmkasino stattfindet (siehe Artikel).

Im Labor werden die Gewebemerkmale untersucht und es wird festgestellt, ob man für einen Blutkrebspatienten als Spender infrage kommt. Ist das der Fall, meldet sich die Organisation DKMS. Dann ist der Weg frei für eine Knochenmarkspende.

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