Eine Klaue für 30 Millionen

U2 spielen am Mittwoch im Olympiastadion – auf einer der größten und teuersten Bühne der Welt. 120 LKWs sind für den Transport der Bühne im Einsatz.
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U2 spielen am Mittwoch im Olympiastadion – auf einer der größten und teuersten Bühne der Welt. 120 LKWs sind für den Transport der Bühne im Einsatz.

MÜNCHEN Die irische Rockband U2 spielt am Mittwoch in München – auf der größten Bühne der Welt. „Je größer die Bühne ist, umso näher fühlt sich die Band dem Publikum“, erklärt U2-Produktionsleiter Jake Berry. „Die Klaue“ ist die erste 360-Grad-Bühne der Musikgeschichte und mit fast 30 Millionen Dollar wohl eine der teuersten. 120 LKWs sind für den Transport der Bühne im Einsatz. 750000 Dollar täglich lassen sich die Musiker ihre Bühne kosten.

„Kann ich in einem Kreis spielen?“, soll U2-Sänger Bono gefragt haben. Herausgekommen ist eine überdimensionale Bühne, die man von allen Seiten gut sehen kann. Vater der monströsen Bühne ist Mark Fisher. Der Bühnenarchitekt hat bereits für die Rolling Stones, Pink Floyd und Genesis gearbeitet.

Die spinnenartige Konstruktion ragt aus dem Olympiastadion heraus. Sie hat vier Beine, ist 30 Meter hoch, so breit wie ein Fußballfeld und wiegt 190 Tonnen. 1500 Quadratmeter grüne Außenhaut umspannen das Monstrum aus Stahl und Aluminium. 36 grellorange Lampen, die wie Knöpfe aussehen, sollen die Außenhaut zum Glühen bringen.

„Allein 50 Leute brauchen wir um die Bühne aufzubauen“, sagt Jake Berry. Die Plattform, auf der U2 auftreten, ist 2,5 Meter hoch und über zwei bewegliche Brücken mit einem Laufstegring verbunden. Zwischen Bühne und Laufsteg ist Platz für 3000 Besucher. Aus der Mitte der Konstruktion ragt eine orangene Spitze hervor, die an eine Zigarre erinnert, An ihren Enden sorgen Discokugeln für bunte Lichteffekte. Für die Showeffekte werden 196 „Bad Boy“-Lampen, 156 Lichtblitzgeräte und 47 Nebelmaschinen eingesetzt.

Unter der Bühne befindet sich der technische Bereich. Während der Show verstecken sich die Techniker in den Stahlfüßen über den Köpfen der Band.

Neben der größten Bühne der Welt, ist das technisch umfangreichste 10-Millionen-Dollar-Soundsystem dabei. Damit die Musik auch alle 69000 Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion erreicht.

Und weil die Besucher die Band nicht nur hören sondern auch sehen wollen, gibt’s einen 360-Grad-Bildschirm. Der 500000-Pixel-Videoscreen besteht aus 888 Teilen, die sogar ausgefahren werden können.

„Fünf Tage dauert der Aufbau“, erzählt Berry, „für den Abbau brauchen wir nur zwei.“ Drei Klauenbühnen gibt’s insgesamt: „Die erste wird gerade in Paris aufgebaut, und die zweite bauen wir in Zürich im Moment ab“, so Berry. Auf der dritten Bühne spielen U2 am Mittwochabend. gb

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