Eine gute Kombination: Ein DJ zum Dinner

Neues vom Plattenteller serviert zu Lachs und Wein – wie isst man, wenn das Restaurant sich kaum vom Club unterscheidet? Im Nektar gibt es beides: gutes Essen und gute Musik.
von  Abendzeitung

Neues vom Plattenteller serviert zu Lachs und Wein – wie isst man, wenn das Restaurant sich kaum vom Club unterscheidet? Im Nektar gibt es beides: gutes Essen und gute Musik.

Auf dem Boden vor den Liegesofas stehen Stiefeletten, Pumps und Turnschuhe. Die besockten Gäste haben die Welt um sich vergessen, eine Diskokugel in der Mitte des Raumes wirft Lichtkringel auf sie, die ihre Köpfe vertraulich mit Freunden zusammenstecken und am Wein nippen. Gleich wird der nächste Gang serviert. Reinhold Lang alias DocMuc steht hinter dem DJ-Pult und wählt die Songtitel dazu aus. Seit es das Nektar gibt, seit sechseinhalb Jahren, legt Lang hier im Wechsel mit anderen DJs auf. „Jazz, Swing, 60er, 70er, Reggae, Klassik – wir spielen hier die ganze Bandbreite“, sagt er. Ordner unter Ordner unter Ordner schichten sich in seinem Laptop, House, House Love, Titel für jede Gelegenheit. Lang schaut seine Gäste an und lässt sich von ihnen inspirieren. „Eine Raumatmosphäre schaffen, das macht den Reiz für mich aus“, sagt Reinhold Lang.

Die Nektargäste fühlen sich wohl, Funk hat DocMuc ihnen vorgesetzt. Dazu werden jetzt Langustinos auf Belugalinsen serviert. „Die Musik stört überhaupt nicht beim Essen“, sagt Marita Klawun. „Hier ist es absolut entspannt.“

DocMuc’s loungige Klänge spielen in einer Lautstärke, bei der man sich angenehm unterhalten kann. Brüllen muss hier keiner. „Klar steht die Musik nicht im Vordergrund“, sagt der DJ. „Ich kann auch so auflegen, dass die Leute tanzen – und manchmal, am Wochenende, machen sie das auch. Das ist einfach und funktioniert immer mit den gleichen Hits.“ Nicht so reizvoll wie die Stimmung im Publikum ausloten, findet Reinhold Lang, „das ist facettenreicher“. Mittlerweile legt er nicht mehr nur im Nektar auf, am Wochenende untermalt er auch Pasta im Brenner und macht den Klangteppich für die Cortiina Bar.

Dass es ankommt, mehr als nur gutes Essen zu servieren, haben auch andere Restaurants für sich entdeckt (siehe Infokasten), die Themenabende, Eventparties, und immer wieder Live-Musik vom Plattenteller bieten. „Das ist nicht wie jedes Abendessen, das ist schon ein Event“, sagt Stylistin Kirsten Wortmann, die mit Kollegen auf den weißen Sofas liegt. „Das gönnt man sich mal, macht man aber nicht jeden Abend.“

Marita Klawun nimmt gerne Geschäftskunden mit hierher, „es ist was Besonderes und man kann sich einfach berieseln lassen.“ Von gutem Essen, guter Musik, Sängern und Showeinlagen, die Diskokugel zieht psychedelische Kreise, auf den Sofas lümmeln die Gäste entspannt, der nächste Gang wird vorbereitet. Draußen wirbeln Flocken durch die kalte Nacht, drinnen rührt das niemanden. Laura Kaufmann

Hier spielt Musik beim Essen - weitere Ausgehtipps

Jeden Freitag und Samstag legt im Bachmaier Hofbräu (Leopoldstraße 50) ein DJ auf, Musik der 80er, 90er, Mainstream, Vocal House. Dazu gibt’s bayerische, italienische und internationale Küche, Hauptgericht ab 7,80 Euro bis ca. 28 Euro.

Im Brenner (Maximilianstraße 15) spielt jeden Samstag loungige Stimmungsmusik in der Bar – gegessen wird von der italienischen Speisekarte, Hauptgerichte zwischen 10 und 30 Euro.

Im Moccar Pompidou (Grete-Mosheimstraße 15) wird Crossover-Küche mit italienischem Einfluss serviert, auch Sushi und Steaks stehen auf der Karte. Hauptgerichte zwischen 8,50 und 19 Euro. Mittwochs ist Tango-Abend, freitags und samstags gibt’s House und Loungemusik zum Dinner.

Im Lutter und Wegener (Lenbachplatz 8) ist jeder erste Freitag im Monat Tag der Musik – mal legt ein DJ auf, zur Zeit spielt eine Big Band Swing. Hauptgerichte zwischen 9,80 und 25 Euro.

Im Green Leaf (Erhardtstraße 15) ist die Küche indochinesisch, gefeiert werden etwa asiatische Feste mit Musik von Jazz bis House. Hauptgerichte zwischen 10 und 13 Euro.

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