Eine Frischzellenkur zum 100. Geburtstag

1909 öffnete das Schwabinger Krankenhaus seine Pforten. Es galt als modernste Klinik Deutschlands - jetzt wird für 140 Millionen Euro in die Zukunft der Top-Medizin investiert.
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Das "Schwabinger" - von der Isoldenstraße aus fotografiert: 1909 war der Zentrale Bau am heutigen Kölner Platz fertig (Bild oben), doch viele Gebäude fehlten noch.
Sammlung Marcus Fischbacher Das "Schwabinger" - von der Isoldenstraße aus fotografiert: 1909 war der Zentrale Bau am heutigen Kölner Platz fertig (Bild oben), doch viele Gebäude fehlten noch.

SCHWABING - 1909 öffnete das Schwabinger Krankenhaus seine Pforten. Es galt als modernste Klinik Deutschlands - jetzt wird für 140 Millionen Euro in die Zukunft der Top-Medizin investiert.

Aus ganz Europa und sogar aus Übersee reisten Ärzte, Fachleute und Architekten an die Isar, um die neueste medizinische Sensation zu besuchen: Vor 100 Jahren öffnete das „Schwabinger Krankenhaus“ seine Pforten und erwarb sich schnell einen ausgezeichneten Ruf. Es galt als modernste Klinik Deutschlands. 1909 konnten die ersten Gebäude mit 157 Betten in Betrieb genommen werden, 1910 wurde der Operationssaal mit einer Blinddarm-OP eingeweiht und 1913 verfügte das Haus über 2000 Betten.

Auch Lena Christ wurde hier gesund

Vielen wurde seitdem hier das Leben gerettet – wie zum Beispiel der bayerischen Volksschriftstellerin Lena Christ: 1910 wurde die damals noch völlig Unbekannte schwer krank mit Tuberkulose eingeliefert. Wie viele andere Patienten stammte die 29-Jährige aus armen Verhältnissen, hatte in der Kindheit Misshandlungen und Gewalt erlebt. Sie wurde gesund und kurze Zeit später mit ihrer sozialkritischen Autobiografie „Erinnerung einer Überflüssigen“ und dem Roman „Rumplhanni“ berühmt.

Von der Stammzelltransplantation bis zur Suchtmedizin

Bis heute schreibt das „Schwabinger“ weiter Medizingeschichte: Von der Stammzelltransplantation im Kampf gegen Blutkrebs bis zur Kinderheilkunde. Hier hat der frühere Chefarzt Hellmut Mehnert seit 1967 den Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes mit Früherkennungsprogrammen und der ersten Insulinpumpe revolutioniert. Hier hat der Suchtmediziner Markus Backmund 1991 die erste Drogenentzugsstation an einem großen Akutkrankenhaus in der „Villa“ eröffnet. Gestern feierte das Klinikum sein Jubiläum. Klar, dass nach 100 Jahren eine Frischzellenkur angesagt ist: Mit 140 Millionen wird die Klinik bis 2016 fit gemacht für die Zukunft der Top-Medizin.

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