Eine Frischekur für das Sendlinger Tor

Der U-Bahnhof "Sendlinger Tor" wurde vor rund 45 Jahren eröffnet – jetzt wird er umfassend saniert, umgebaut und modernisiert. Die AZ stellt die wichtigsten Neuerungen vor.
von  Sophie Anfang
So sieht es aktuell noch aus: Das Zwischengeschoss am Sendlinger Tor.
So sieht es aktuell noch aus: Das Zwischengeschoss am Sendlinger Tor. © MVG

München - Am U-Bahnhof Sendlinger Tor muss sich etwas tun, das ist nicht nur den Berufspendlern klar. Im Untergrund der Innenstadt staut es sich jeden Morgen und Abend, Fassaden und Decken haben schon bessere Zeiten gesehen.

Seit August 2015 werkeln die Stadtwerke deshalb schon im Kleinen am U-Bahnhof. Jetzt haben auch die großen Umbaupläne eine wichtige Hürde genommen.

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Die zuständige Behörde, die Regierung von Oberbayern, hat den Um- und Ausbau der großen Station nun genehmigt. Damit können die Stadtwerke ihre 150 Millionen Euro teuren Umbaupläne jetzt umsetzen.

Die Sanierung ist bitter nötig: Seit der Bahnhof vor mehr als 40 Jahren fertiggestellt wurde, hat sich hier nicht mehr viel getan. Er ist schlicht zu klein für die vielen Fahrgäste. Richtig los geht es erst 2017 – davor müssen noch einige Vorarbeiten abgeschlossen werden, etwa die Verlegung von Leitungen oder Kanälen. Die Fahrgäste bekommen davon zunächst wenig mit.

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Dann wird sich am Sendlinger Tor jedoch einiges ändern. Eine Übersicht:

 

Haupteingang

 

Der Eingang vor dem Kino wird vergrößert. Statt einer Rolltreppe wird es dann zwei geben. So sollen die vielen Fahrgäste schneller in die Station kommen – und natürlich auch hinaus.

 

Neuer Ausgang

 

Auf der Ebene der U1/U2 wird an der Südseite ein neuer Aufgang bis an die Oberfläche geschaffen. Wer ihn nimmt, landet an der Blumenstraße – zwischen Müller- und Pestalozzistraße.

 

Mehr Aufzüge

 

Wer von der U1/U2 ganz nach oben fahren möchte, muss künftig nicht mehr im Zwischengeschoss den Aufzug wechseln. Die Aufzüge werden bis an die Oberfläche verlängert. Zudem wird es einen neuen Aufzug an der Blumenstraße auf Höhe der Wallstraße geben.

 

Edler einkaufen im Zwischengeschoss

 

Wer heute durch das Zwischengeschoss am Sendlinger Tor läuft, der verweilt dort nicht gerne. Es ist grau und schäbig aus. Der Entwurf von Raupach und Bohn will dem Ort einen moderneren und freundlicheren Anstrich verpassen. Die Planungsgemeinschaft hat bereits im April 2013 den Architekturwettbewerb für sich entschieden.

Die Fahrkartenautomaten sollen übersichtlicher angeordnet, das gesamte Geschoss barrierefreier werden. Zudem sollen mehr Ladenflächen geschaffen werden.

 

Bahnsteig der U3/U6 – Besseres Blau

 

Feuchtigkeit und Rückstände von Streusalz macht der Bausubstanz von 1971 zu schaffen. Der Umbau dient also nicht nur dafür, um das Mehr an Fahrgästen besser zu verteilen, sondern auch als Frischekur. Das typische Blau auf dem Bahnsteig der Linien U3 und U6 wird auch künftig beibehalten. Die Optik soll aber luftiger werden.

Verbesserungen in der Stromversorgung sollen es möglich machen, die beiden Linien häufiger fahren zu lassen. Außerdem bringen die Stadtwerke den Brandschutz auf den neuesten Stand.

 

Bahnsteig der U1/U2 – Weniger Gedrängel

 

Das unterste Geschoss soll vergrößert werden. Zum einen soll es einen neuen Durchgang zwischen den beiden Bahnsteigröhren geben. Bislang kann man nur an einer Stelle zwischen den Zügen Richtung Hauptbahnhof oder Fraunhoferstraße hin- und hergehen.

Zusätzlich sollen die Rolltreppen so gedreht werden, dass mehr Platz entsteht. So gibt es auf jeder Seite eine Treppe mehr. Über einen neuen Durchgang im Norden des Bahnsteigs gibt es zudem künftig einen Weg mehr ins Zwischengeschoss.

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