Einbruch in der SPD-Parteizentrale

ALTSTADT Vielleicht sollte die SPD an ihrer Parteizentrale am Oberanger ein rotes Schild platzieren: Hier wohnt ein armer Mann – nicht Peer Steinbrück. Auch wenn der einladend vom Plakat in der aufgebrochenen Tür lacht. Denn zum zweiten Mal in nur vier Monaten wurden die Bayerischen Sozen von Dieben heimgesucht. Beute: Ein paar Euro.
„Als ich um halb sieben ins Büro kam, habe ich gleich das Loch in der gläsernen Eingangstür gesehen”, berichtet Ulrich Meyer, der Sprecher der Bayern-SPD.
Die unbekannten Täter haben alle Büros durchsucht, einen versperrten Raum aufgebrochen, haben alle Schränke und Schubladen aufgemacht. „Sie haben sogar einige Briefe geöffnet, wohl in der Hoffnung, dass da Geld drin ist”, erzählt Meyer. War aber nicht.
Die Beute ist bescheiden: „Die Täter haben eine Handkasse geknackt, in der ein paar Euros waren.” Die Geldkassette in einem durchwühlten Schrank haben sie dagegen übersehen. Aber auch da war kein nennenswertes Vermögen drin.
„Am größten ist der Vandalismusschaden”, so der SPD-Sprecher. An den nagelneuen, teuren Laptops in den Büros hatten die Diebe kein Interesse. Auch die roten Parteibücher blieben unangetastet.
In dem Haus am Oberanger sind neben der Bayern-SPD auch die Münchner SPD, die Jusos, mehrere Abgeordneten-Büros und eine Anwaltskanzlei. Doch bei denen wurde nicht eingebrochen. Wohl stellte die Polizei im ganzen Haus an den Eingangstüren mehrere Einbruchspuren fest. „Die können aber auch noch vom Einbruch im Oktober stammen”, sagt Ulrich Meyer. Auch damals war die Bargeldausbeute minimal.
Es war wohl „Beschaffungskriminalität” von Süchtigen, meint die Polizei.