Einbrecher zerrt Opfer (77) an den Haaren aus dem Bett
Seine Jugend verbrachte er in einer Besserungsanstalt, danach begann eine beispiellose kriminelle Karriere. Radoslav G. (38) zählt dem Landgericht freimütig alle Verurteilungen auf, die den notorischen Dieb immer wieder hinter Gitter brachten. Mal anderthalb, mal drei und dann wieder sechs Jahre Haft. Insgesamt schätzt er, dass bei ihm 20 Jahre Gefängnis zusammenkommen - mehr als die Hälfte seines Lebens.
Seit Montag muss sich der Dachauer nun gemeinsam mit seinem jugendlichen Komplizen Pavel K. (16) erneut vor Gericht verantworten. Staatsanwalt Matthias Braumandl macht die beiden Bulgaren unter anderem für Raubüberfälle auf Geschäfte und Apotheken verantwortlich.
Schwerer Raub, Diebstahl, vorsätzliche Körperverletzung, Beleidigung, Bedrohung, Wohnungseinbruch und, und, und: Die Liste der Vorwürfe ist lang. Braumandl liest schnell und braucht für die Anklagen dennoch fast eine Stunde.
Räuber ging mit Hackebeil auf Opfer los
Auffallend ist die Brutalität mit der Radoslav G. vorging. Die Opfer werden zu Boden gestoßen oder mit Gewalt zur Seite geschoben, um an das Geld in der Kasse zu kommen. Einmal zückte der 38-Jährige ein Messer, um die Apothekerinnen zu bedrohen.
Besonders schlimm erwischt es einen 77-jährigen Dachauer. Radoslav G. brach bei ihm im Haus ein. Der Lärm des Einbrechers weckte den alten Mann. Der Einbrecher fand aber zunächst nichts Wertvolles. Worauf er nicht etwa flüchtete, sondern stattdessen ins Schlafzimmer ging. Er schlug sein Opfer, packte es an den Haaren und zerrte den alten Mann aus dem Bett.
Der Räuber wollte "Money". Er schlug weiter auf den Mann ein, zerrte ihn an den Haaren durchs Haus und bewaffnete sich in der Küche mit einem Hackebeil. Mit der flachen Seite des Beils schlug er laut Anklage weiter zu. Bis ihm der 77-Jährige 600 Euro gab.
Der kaltblütige Einbrecher packte sich noch sechs Bier aus dem Kühlschrank, bevor er flüchtete.
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