Einbrecher-Trio für 61 Diebstähle verurteilt

München - Die Einbrüche begannen im Jahr 2014, als dem Münchner Polizeipräsidium verschiedene Diebstähle in Gewerbs-Objekten aufgefallen waren, bei denen immer gezielt der vorhandene Tresor angegangen wurde. Die Einbrecher machten sich vor allem an Baumärkten, Tankstellen und Verbrauchermärkten zu Schaffen.
Sämtliche Delikte waren durch eine äußerst aufwendige Art der Ausführung gekennzeichnet, so dass die Polizei schon früh von einer planvollen, zielgerichteten und koordinierten Vorgehensweise ausging. In den meisten Fällen wurde ein Loch in die Rückwand des Gebäudes gefräst, aber auch der Zugang durch Lüftungsschächte konnte öfter nachgewiesen werden.
Lesen Sie hier: Zigaretten im Wert von 10.000 Euro gestohlen
Durch das zurückgelassene Werkzeug an einem Tatort und weitere Ermittlungen der Polizei konnten zwei, in München wohnhafte, Männer (49 J. und 24 J.) verdächtigt werden. Die Täter agierten jedoch vorsichtig und schotteten sich ab, weswegen sich die Ermittlungen als sehr schwierig gestalteten. Trotzdem konnte nach einiger Zeit ein 45-jähriger Mann aus dem Münchner Landkreis festgestellt werden, der an insgesamt 22 Einbrüchen mitbeteiligt gewesen sein soll.
Im Herbst letzten Jahrens beantragte die Staatsanwaltschaft München I Haftbefehl gegen die Gruppe; in einer im Oktober 2014 durchgeführten Durchsuchungs- und Festnahme-Aktion der Polizei konnten die drei Männer, die allesamt in München gemeldet sind, festgenommen werden. Im Rahmen dieser Durchsuchungsmaßnahmen konnten mehrereTatwerkzeuge und weitere Beweismittel gefunden werden. Daneben fanden die Beamten verstecktes Bargeld in fünfstelliger Höhe.
Im Zuge der Vernehmungen legte der 49-jährige Haupttäter ein umfassendes Geständnis ab. Er ist bereits einschlägig als Einbrecher in Schleswig-Holstein und der Schweiz tätig gewesen und wurde bereits in der Vergangenheit zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Lesen Sie hier: Pech - Einbrecher trifft auf Bewohnerin
Die beiden anderen Beschuldigten machten im Ermittlungsverfahren zunächst keine Angaben. Jedoch räumte im späteren Verlauf auch der 45-jährige Mann über seinen Anwalt seine Beteiligung ein. Gegen ihn lagen bisher keine rechtskräftigen Vorstrafen vor. Er war nach durchgeführten Ermittlungen als Mittäter aktiv. Während die beiden anderen Täter aktiv waren, führte er Aufpasserdienste durch oder unterstützte sie bei den Taten.
Der dritte, 25-jährige Beschuldigte, der bislang ausschließlich im Jahre 2014 wegen eines Ladendiebstahls verurteilt wurde, machte im Ermittlungsverfahren keine Angaben. Er war jedoch aufgrund der durchgeführten Ermittlungen bei allen Taten dabei.
Durch die Zusammenführung aller ermittelten Erkenntnisse ergab sich, dass das Trio für insgesamt 61 Diebstahlsdelikte im Stadt und Landkreis München (vor allem im Norden und Osten), Miesbach, Gmund am Tegernsee, Lindau und Freising sowie für zwei versuchte Computerbetrugsdelikte in München (Versendung von erbeuteten EC-Karten) verantwortlich waren.
Lesen Sie hier: Dank DNA-Spuren - Einbruch in Bürogebäude nachträglich geklärt
Die Männer verursachten einen Gesamtschaden von rund 200.000. Euro, die Beute (Bargeld und andere Wertgegenstände) beläuft sich auf ca. 500.000 Euro. der sich im sechsstelligen Bereich.
Durch das Landgericht München I wurde im Juli 2015 das Urteil gegen das Einbrechertrio gefällt. Gegen den 49-Jährigen wurden acht Jahre, gegen den 25-jährigen Mittäter fünf Jahre und sechs Monate verhängt. Gegen den dritten Täter wurden zwei Jahre auf Bewährung erlassen.