Einbrecher bittet vor Gericht vergeblich um milde Strafe

München - Der Schrecken war ihm anzumerken. Pablo T. (30, Namen geändert) soll wegen schweren Bandendiebstahls für sechs Jahre ins Gefängnis. Eigentlich waren sich die Prozessbeteiligten, darunter auch die Anwälte Florian Alte und Georg Schäfer, über das Strafmaß für ihn und seine Komplizin einig geworden. Doch der Vorschlag stieß bei dem Angeklagten auf wenig Gegenliebe.
Pablo T. bittet das Gericht inständig um eine mildere Strafe. Daheim in Chile warten sein Kind und seine kranke Mutter auf ihn. Doch die Chancen auf weiteren Strafnachlass nach einem Geständnis stehen schlecht. Im Gegenteil, ohne Geständnis wird die Strafe wohl sogar noch härter ausfallen.
Das wird dem 30-Jährigen vorgeworfen: Gemeinsam mit Carla F. (28), die für ihn Schmiere gestanden haben soll, und seinem Bruder brach er allein in München in sechs Wohnungen ein. Die Tatorte lagen unter anderem im Westend.
Einbrecher-Trio macht reiche Beute
Die Bande arbeitete in ganz Europa. Der erste angeklagte Einbruch in München soll sich laut Anklage am 1. März 2019 ereignet haben. Die Einbrecher gelangten dort über den kleinen Garten der Erdgeschosswohnung zum Terrassenfenster. In Griffhöhe der Fenster bohrten sie zwei Löcher und rissen dann die Fenster aus ihrer Verankerung.
Das Trio machte reiche Beute. Bei der Durchsuchung der Wohnung fanden sie Schmuckstücke, einen Laptop und andere Wertsachen im Wert von 28.300 Euro. Aber auch der angerichtete Schaden an Fenstern und Rollladen war groß (11.000 Euro). Bis 17. März brach das Trio immer auf ähnliche Weise in Erdgeschoss- oder Hochparterrewohnungen ein.
Am Ende des Tages ist Pablo T. dann doch mit dem Deal einverstanden. Er wird etwa sechs Jahre ins Gefängnis müssen, seine Komplizin kommt mit etwa vier Jahren und sechs Monaten davon.