Ein Wochenende mit Hüftschwung
Jeden Freitag erzählt ein bekannter Münchner in der AZ von seinem Wochenende. Heute ist das der Kabarettist Ecco Meineke, der gerne Salsa tanzt.
Als Bühnenkünstler verdient man idealerweise am Wochenende seinen Lebensunterhalt. Freie Wochenende sind selten, aber natürlich willkommen. Dieses Wochenende habe ich jedoch mehr als genug zu tun.
Am Freitag spiele ich im „Salon zur kleinen Weltherrschaft“ im Teamtheater Salon am Einlaß. Das wird so eine Art Mixed Program, wo man ein bisschen durch die eigenen Programme springen kann. Danach gehe ich dann auf jeden Fall noch Salsa tanzen, entweder in die Salsa Cantina am Ostbahnhof oder in die Max-Emanuel-Brauerei. Das Salsa-Tanzen gehört fest zu meinem Wochenprogramm. Auch wenn ich auf Deutschland-Tour bin, weiß ich immer, wo ich abtanzen kann.
Der Samstag wird dann noch einmal richtig arbeitsam, da spiele ich auf einer Hochzeit am Chiemsee. Dummerweise ist da auch das Champions-League-Finale zwischen Real und Atlético Madrid. Ich bin jetzt nicht unbedingt der typische Fußballvernarrte, beim Profi-Fußball geht es ja im Wesentlichen darum, dass Milliardäre Millionäre spielen lassen. Da schau ich lieber meinem Sohn bei seinem SC München zu. Wenn dann interessiere ich mich für spannungsgeladene Begegnungen, die schaue ich mir an wie ein Theaterstück. So gesehen würde ich dieses Endspiel schon gern mitnehmen. Sofern das überhaupt irgendwie möglich ist, immerhin ist es ja eine Hochzeit.
Am Sonntag wird dann endlich Zeit zum Ausschlafen sein. Gefrühstückt wird daheim, danach werde ich erstmal wählen gehen, ist ja Europawahl dieses Wochenende. Und dann essen: Bei uns im Dreimühlenviertel gibt es eine ganze Reihe guter Lokale. Das 4Tavoli etwa oder das Zimt, da bin ich Stammkunde.
Am Abend ist es gut möglich, dass wir ins Kino gehen. Ich habe da zwei Lieblinge: Das Arena] in der Hans-Sachs-Straße, die haben ein sehr gutes Programm. Und dann noch die City-Kinos in der Sonnenstraße. Was wir da anschauen, das überlasse ich gerne meiner Freundin, die ist recht firm, was gerade so ansteht.
Ich selbst verbiete mir manchmal, den Veranstaltungskalender zu lesen, weil ich dann sehen würde, was ich alles verpasse. Hätte ich einen Mäzen, wäre ich nur noch unterwegs. Ich würde zu jeder Jam-Session gehen: Montags Jazzbar Vogler, sonntags Unterfahrt. Natürlich in die Lach- und Schießgesellschaft. Kennen Sie eigentlich den Salon Irkutsk in der Isabellastraße? Unbedingt mal hingehen. Der Betreiber ist Wanja Belaga, ein Pianist und Maler. Und wenn ich könnte, wäre ich auch jeden Tag im Eine-Welt-Haus. Nirgendwo sonst erfährt man so viel über die Welt wie dort.
Was auch sehr witzig ist, ist die Veranstaltung „Same old Song“ im Milla-Club. Da interpretieren Bands und Künstler den gleichen Song, jeder auf seine Weise. Ach, es gäbe so viel zu tun in München – wenn es am Wochenende nicht immer auch Zeit wäre, die Wohnung mal wieder ordentlich auf Vordermann zu bringen.
Protokoll: Florian Zick
- Themen:
- Atlético Madrid