"Ein Unbekannter hat mein Leben gerettet"
Die 14-jährige Tanja hatte Leukämie und ist wieder völlig gesund – dank einer Stammzellspende.
München - Tanja (14) aus der achten Klasse der Ricarda-Huch-Realschule hatte Blutkrebs – eine Stammzellspende rettete ihr Leben.
„Vor ungefähr drei Jahren bin ich wegen starker Kopfschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert worden“, erzählt das Mädchen. „Dort wurde festgestellt, dass die Zahl der Thrombozyten in meinem Blut sehr niedrig war.“ Wie bei Noah suchten die Ärzte fieberhaft nach der Ursache – während Tanjas Blutwerte sanken.
„Ich wurde immer schwächer und wenn ich mich verletzt habe, hat die Wunde gar nicht mehr aufgehört zu bluten.“ Eine Folge der mysteriösen Krankheit.
Erst Experten der Haunerschen Kinderklinik fanden den Grund dafür: Tanja hatte MDS. Wie Noah. Und sie hatte Glück: Schon nach drei Monaten wurde über die Datenbank der „Aktion Knochenmarkspende“ ein passender Spender gefunden. „Das war eine große Erleichterung. So groß, dass ich sie gar nicht in Worte fassen kann“, sagt die Schülerin.
Sechs Wochen lag Tanja für die Transplantation im Krankenhaus. Dann wurde sie entlassen. Geheilt. „Das war ein wunderschönes Gefühl“, erzählt sie strahlend. Über ihren Stammzellen-Schutzengel weiß sie nicht viel. „Es war ein Mann aus Saarbrücken, der vermutlich sehr groß ist, weil er sehr viele Stammzellen gespendet hat.“
Ein Kennenlernen von Spender und Empfänger ist rechtlich erst zwei Jahre nach dem Eingriff möglich. Tanja ist neugierig – und gleichzeitig zurückhaltend. „Ich habe größten Respekt vor diesem Mann“, sagt sie. „Er hat mir schließlich das Leben gerettet.“
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