"Ein Nein zur Dritten wäre ein Rückschlag"

Flughafen-Chef Michael Kerkloh gibt eine persönliche Prognose für den Bürgerentscheid ab und sagt, was passiert, wenn die Befürworter des Startbahn-Projekts am 17. Juni vorne liegen
Rudolf Huber |
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Im Steigflug: Der Münchner Flughafen will expandieren.
Im Steigflug: Der Münchner Flughafen will expandieren.

Flughafen-Chef Michael Kerkloh gibt eine persönliche Prognose für den Bürgerentscheid ab und sagt, was passiert, wenn die Befürworter des Startbahn-Projekts am 17. Juni vorne liegen

Der gebürtige Westfale Michael Kerkloh ist seit 2002 Chef des Münchner Flughafens. Im AZ-Interview stellt er seine Argumente für die dritte Startbahn dar.

AZ: Herr Kerkloh, was macht Ihr Blutdruck, wenn Sie an den Abend des 17. Juni denken?

MICHAEL KERKLOH: Der bleibt völlig normal, auch wenn ich natürlich gespannt bin, wie die Münchner die Weichen für die Zukunft ihres Flughafens stellen werden.

Geben Sie eine Prognose zum Ausgang der Bürgerentscheide ab?

Ich bin zuversichtlich, dass die Münchner wissen, was sie an ihrem Flughafen haben und uns den Rücken stärken werden. Der Airport konnte München dank der Erfolgsgeschichte der letzten 20 Jahre erfolgreich in das weltweit gespannte Luftverkehrsnetz einbinden, und an dieser Verbindungsqualität und dem enormen Standortvorteil für Bevölkerung und Wirtschaft wollen wir weiter arbeiten.

Wie wird der Flughafen im Fall einer Mehrheit für die Startbahngegner weiter vorgehen?

Das wäre sicherlich ein schwerer Rückschlag nicht nur für den Flughafen München, sondern für die Landeshauptstadt, die gesamte Metropolregion und den Freistaat Bayern. In diesem – hoffentlich nicht eintretenden – Fall müssen wir mit unseren Gesellschaftern beraten, was dann geschehen soll.

Und was passiert, wenn die Bahn-Befürworter vorne liegen?

Dieser Weg ist ja klar vorgezeichnet. Wir haben uns in Übereinstimmung mit unseren Gesellschaftern dafür entschieden, von dem mit der Planfeststellung verbundenen Sofortvollzug des Baus der 3. Start- und Landebahn nicht Gebrauch zu machen und die gerichtliche Entscheidung in der Hauptsache abzuwarten. Nach einer Bestätigung des Planfeststellungsbeschlusses – was wir natürlich hoffen – werden unsere Gesellschafter entscheiden, wann mit dem Bau begonnen werden soll.

Wie lauten Ihre drei wichtigsten Argumente für die dritte Startbahn?

Die Startbahn sichert wichtige Zukunftschancen, vor allem für junge Menschen, sorgt für weiteren Wohlstand und tausende von Arbeitsplätzen und erlaubt es uns, München noch besser mit der Welt zu verbinden.

Wo sehen Sie den Flughafen im Jahr 2050?

Das ist ein bisschen viel Zukunftsmusik. Für das Jahr 2025 rechnen wir mit zirka 58 Millionen Passagieren, da das Mobilitätsbedürfnis angesichts zunehmender Globalisierung und dem Austausch von Waren, Kultur und Wissen sowie dem steigenden Wohlstand in vielen Ländern weiter anwachsen wird.

Wir wollen dann nicht nur ein gut funktionierender, sondern auch ein weiterhin menschlicher Flughafen mit guter Servicequalität und freundlichem Personal sein. Und nicht zuletzt wollen wir vor dem Hintergrund unserer eigenen Unternehmensmission ein Luftverkehrs-Drehkreuz sein, das das Prinzip der Nachhaltigkeit groß schreibt.

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