Ein mal nein, zwei mal ja: Ist das Semester-Ticket noch zu retten?

MÜNCHEN - Der lange Anlauf zum Semesterticket - er ist gescheitert. Denn die Studierenden der LMU lehnten in einer Urabstimmung das Angebot des MVV mehrheitlich ab. Zustimmung gab es bei TUM und Hochschule München. Jetzt hoffen die Studis auf die Politik.
Von Anfang an war bei der jetzt abgeschlossenen Urabstimmung klar: Nur wenn sich die Mehrheit aller Abstimmenden an allen drei Unis für das Ticket-Modell mit Soli-Grundbetrag und optionalem Zuschlag ausspricht, kann das neue Angebot eingeführt werden. An TUM (82,5 Prozent Zustimmung) und HM (65,5 Prozent Ja-Stimmen) wünscht das auch die überwiegende Zahl der abstimmenden Studenten. Aber an der LMU kamen die Befürworter nur auf 47,9 Prozent.
„Sowohl der Sockelbeitrag als auch das Gesamtangebot sind zu teuer und wurden daher von vielen Studierenden nicht mehr als solidarisch empfunden. Die hohe Wahlbeteiligung und die Zahl der Befürworter zeigen aber auch, dass der aktuell angebotene Ausbildungstarif II nicht zufriedenstellend ist“, so Thomas Honesz von der Studierendenvertretung an der LMU.
Jeder Student sollte mit der Einführung des Semestertickets einen Solidaritäts-Sockelbeitrag von 78,50 Euro bezahlen - für Fahrten zwischen 18 und sechs Uhr. Bei Bedarf hätten sie für insgesamt 222 Euro (Soli plus freiwilliger Aufschlag) sechs Monate lang rund um die Uhr im gesamten MVV-Gebiet herumfahren können.
Wie wird es jetzt weiter gehen? Duie Studierenden hoffen darauf, dass sich Stadt München und Freistaat als MVV-Mehrheitsgesellschafter für ein Semesterticket zumindest für TUM und HM stark machen. "Handlungsbedarf besteht in jedem Fall", meint Christian Briegel vom AK Semesterticket an der TUM.
Rudolf Huber