Ein Lastenradl für alle - ganz umsonst!

Mehr Gemeinschaft in der Stadt - und das Ganze tut der Umwelt gut: Münchner können ab Montag kostenlos ein Lastenfahrrad leihen.Wie das Projekt funktioniert.
Anne Kostrzewa |
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Melanie (18) testet, ob das Lastenrad sich auch für die Gartenarbeit eignet. Fazit: Blumenerde und Topfpflanzen lassen sich auf der Ladefläche problemlos verstauen.
Daniel von Loeper Melanie (18) testet, ob das Lastenrad sich auch für die Gartenarbeit eignet. Fazit: Blumenerde und Topfpflanzen lassen sich auf der Ladefläche problemlos verstauen.

Mehr Gemeinschaft in der Stadt - und das Ganze tut der Umwelt gut: Münchner können ab Montag kostenlos ein Lastenfahrrad leihen.

München - Wocheneinkauf? Umzug? Mit Sack und Pack an die Isar? Das geht bald auch mit dem Radl: Ab Montag hat München ein Lastenrad, das allen Münchnern kostenlos zur Verfügung stehen soll.

"daniel - Dein Lastenrad für München" ist ein Projekt des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) München, gesponsert hat’s die Firma Radlbauer.

Was in Radlstädten wir Amsterdam oder Kopenhagen längst zum Stadtbild gehört, soll auch in München Fuß fassen, die angespannte Verkehrssituation entlasten und ein Bewusstsein für umweltfreundliche Alternativen zum Auto schaffen.

"Kopenhagen hat schon 40.000 Lastenräder", sagt Mit-Initiator Thomas Schmidt. "Das schaffen wir in München auch!"

Lastenrad "daniel" kann bis zu 100 Kilo transportieren, hat eine Ladeklappe und eine Klapp-Bank für bis zu drei kleine Kinder. Bis zu acht Wasserkästen passen auch locker ein. Laut ADFC kann man mit "daniel" sogar eine Waschmaschine fahren.

Wenn's später wird, leuchten die Dynamo-betriebenen Lichter den Weg. Alle zwei Wochen checkt der ADFC das Lastenrad durch. Geht unterwegs was schief, ist immer eine Notrufnummer besetzt, die sofort Hilfe vorbei schickt.

SO GEHT’S: Damit alle Stadtviertel von dem Lastenrad profitieren, wechselt „daniel“ wöchentlich seinen Standort. Die Verleih-Stationen sind Cafés, kleine Geschäfte und Stadtteilläden. Auch Kitas können sich bewerben.

Wer das Lastenrad nutzen will, registriert sich im Internet (lastenrad-muenchen.de) mit Name und Telefonnummer. Dann kann direkt ein Wunschtermin reserviert werden. Bis zu zwei Tage kann man „daniel“ leihen - wird er früher zurück gebracht, darf die Anmietstation das Lastenradl selbst nutzen.

Ein Mindestalter für die Anmietung gibt es nicht.

An der Abholstation wird der bei der Reservierung generierte Buchungscode und Personalausweis abgeglichen und ein Nutzungsformular unterschrieben. Wer „daniel“ zum ersten Mal nutzt, bekommt eine kurze Einweisung.

Dann wird der Schlüssel übergeben und der Lastenradler auf Zeit kann sich kostenfrei auf den Weg machen. Über Spenden für Wartung und Versicherung freut sich der ADFC, sie sind aber kein Muss für die Nutzung.

Der Rest ist Vertrauen. Funktioniert das Konzept, soll „daniel“ bald Gesellschaft bekommen – von einem oder zwei weiteren Lasträdern zum Leihen.

Und warum heißt "daniel" gerade Daniel? "Daniel ist einer der häufigsten Namen unter den heute 25-Jährigen", erklärt Thomas Schmidt. "In diesem Alter überlegt man, ob es Zeit wird für ein Auto. Oder eben alternativ ein Lastenrad."

"daniel" ermögliche allen Unentschlossenen, einfach mal unverbindlich zu versuchen, ob sich ein Lastenrad für ihn oder sie rentiere, so Schmidt.

Ansprechen soll das Projekt aber alle Altersgruppen. "Wer 'daniel' dann am meisten nutzt, werden wir sehen", meint Schmidt. "Das ist erst der Anfang."

 

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