Ein kleiner Pieks, der Leben rettet

Gesundheitsminister Otmar Bernhard (CSU) ruft dazu auf, sich jetzt gegen Grippe impfen zu lassen. Vor allem Senioren und geschwächten Menschen ist die Impfung dringend angeraten.
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Es tut gar nicht weh. Diese junge Frau lässt sich gegen Grippe impfen.
dpa Es tut gar nicht weh. Diese junge Frau lässt sich gegen Grippe impfen.

MÜNCHEN - Gesundheitsminister Otmar Bernhard (CSU) ruft dazu auf, sich jetzt gegen Grippe impfen zu lassen. Vor allem Senioren und geschwächten Menschen ist die Impfung dringend angeraten.

Plötzliches Fieber. Husten. Schnupfen. Was von den Symptomen her an eine normale Erkältung erinnert, ist oft genug Influenza – eine wirkliche Bedrohung. Jährlich sterben in Deutschland bis zu 11000 Menschen an der „echten Virusgrippe“. Dabei könnte mit einem einfachen Pieks Leben gerettet werden. Gesundheitsminister Otmar Bernhard (CSU) rief gestern dazu auf, sich jetzt impfen zu lassen.

Die schwerste Influenzawelle in den vergangenen Jahren grassierte 1995/1996. Damals erlagen 30000 Menschen in Deutschland der Erkrankung. „Ob es in diesem Winter wieder zu einer Epidemie kommen wird, kann niemand vorhersagen“, erklärte Nikolaus Frühwein, Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen. In Zukunft seien aber Szenarien mit deutlich höheren Infektionsraten und längeren Epidemieverläufen zu erwarten.

Die jährlich wiederkehrende Grippe belastet auch Bayerns Volkswirtschaft. Zehn Prozent der Arbeitsausfälle gehen auf ihre Kappe. Der Schaden: bis zu 100 Millionen Euro. Für manche Betriebe könne eine Epidemie existenzgefährdend sein, hieß es.

Wer sollte sich impfen lassen? Die Empfehlung gilt laut Otmar Bernhard insbesondere für Menschen über 60. Um Zweitinfektionen wie Lungenentzündungen zu vermeiden, sollten Senioren sich gleichzeitig gegen Pneumokokken schützen lassen. Auch für Menschen mit Abwehrschwäche oder mit bestimmten chronischen Erkrankungen ist eine Impfung angeraten.

Nur 20 Prozent der Pflegekräfte und Ärzte sind geimpft

Besonders wichtig: Beschäftigte in Krankenhäusern, Altenheimen und Kindergärten, die täglich im engen Kontakt mit vielen Menschen stehen, sollten den präventiven Pieks nicht scheuen. Ein schlechtes Beispiel liefern derzeit die Arbeitskräfte im medizinischen Sektor: Nur 20 Prozent von ihnen sind geimpft.

„Wir empfehlen eine Impfung jedem, der es sich nicht leisten kann, 14 Tage im Bett zu liegen“, so Frühwein. Die Immunisierung muss jedes Jahr wiederholt werden und wird von allen gesetzlichen Kassen bezahlt.

Julia Lenders

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