Ein Jumbo zu Weihnachten: Das Elefanten-Baby ist da

Seit 1943 wurde in Hellabrunn kein lebendes Elefanten-Baby mehr geboren - jetzt hat das Warten ein Ende: Montagfrüh brachte Mutter Panang ihre kleine und 112 Kilo schwere Tochter Jamuno Toni auf die Welt.
von  Abendzeitung
Süß, die "kleine" Jamuna Toni wiegt 112 Kilo.
Süß, die "kleine" Jamuna Toni wiegt 112 Kilo. © Tierpark Hellabrunn

MÜNCHEN - Seit 1943 wurde in Hellabrunn kein lebendes Elefanten-Baby mehr geboren - jetzt hat das Warten ein Ende: Montagfrüh brachte Mutter Panang ihre kleine und 112 Kilo schwere Tochter Jamuno Toni auf die Welt.

Auf diese Geburt hat München 66 Jahre lang gewartet: Montagfrüh um 1.33Uhr brachte Elefantenkuh Panang im Tierpark Hellabrunn das erste lebende Kalb seit 1943 zur Welt. Das 88 Zentimeter große und 112 Kilo schwere Elefanten-Mädchen heißt „Jamuna Toni“ – Jamuna nach einem heiligen Fluss der Hindus, Toni nach dem Maskottchen ihres Patens.

Mehrere Tierpfleger und Direktor Andreas Knieriem sind bei Panang gewesen, als die Wehen einsetzten, berichtet Zoo-Sprecherin Doris Schwarzer. Dann sei alles ganz schnell gegangen. „Innerhalb von 30 Minuten war das Kalb da – wenn es überhaupt so lange gedauert hat. Alles verlief völlig reibungslos.“ Nach der Geburt wurden Kuh und Kind getrennt – sonst hätte Panang die Kleine aus Schreck über die Schmerzen vielleicht tot getrampelt. „Aber schon nach einer Stunde wurden die beiden wieder zusammengeführt“, erzählt Schwarzer. Mittlerweile trinke Jamuna Toni selbstständig und Panang nehme ihre neue Rolle sehr gut an. „Mutter und Kind sind wohlauf“, sagt Schwarzer.

Besucher bekommen das Neugeborene ab Donnerstag (9 bis 16 Uhr) zu sehen – bis dahin bleibt das Elefantenhaus geschlossen.

Die Nachzucht von Elefanten war in der Geschichte von Hellabrunn bisher ein eher trauriges Kapitel. 1943 kam dort das letzte gesunde Kalb zur Welt – Adam, dessen Mutter kurz nach der Geburt starb. Der Kleine lebte nicht viel länger: Als er ein halbes Jahr alt war, traf eine Bombe das Dach des Elefantenhauses. Der Jungbulle zog sich erst eine Erkältung und dann eine Darmerkrankung zu, die er nicht überstand. 1951 brachte eine andere Elefantenkuh ein totes Kalb zur Welt. In ihrem Bauch wurde später sein toter Zwilling gefunden.

Auch Panang hat schon einiges mitgemacht. Für die 20 Jahre alte Dickhäuter-Dame aus Asien war es bereits die dritte Schwangerschaft. Zuletzt hatte sie Ende 2004 nach 21Monaten Tragezeit ein totes Junges geboren.

Jetzt gehören all diese Dramen der Vergangenheit an – dank Jamuna Toni. „Wir sind sehr glücklich über dieses freudige Ereignis“, sagt Tierpark-Direktor Andreas Knieriem. „Die vielen Wachstunden wurden mit einer munteren kleinen Elefantendame belohnt. Es ist für uns alle das schönste Weihnachtsgeschenk.“

Natalie Kettinger

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.