Ein Jammer für Münchner Filmfans: Das Tivoli-Kino muss schließen
MÜNCHEN - Das Filmtheater Tivoli wird am 16. Januar geschlossen. Die beiden Filmkaufleute Fritz und Gustav Preßmar hatten das Tivoli am 11. November 1954 eröffnet. München verliert ein Traditionshaus.
Eine schlechte Nachricht für die Münchner Kinofans: Aus wirtschaftlichen Gründen wird das Münchner Tivoli Filmtheater am 16. Januar geschlossen. Dies teilten Fritz und Christoph Preßmar mit, die auch noch das Kino am Sendlinger Tor betreiben.
Das Tivoli ist ein Traditionshaus - in der Neuhauser Straße 3 liegt es mitten in der Fußgängerzone. Das Filmtheater wurde am 11. November 1954 von den beiden Filmkaufleuten Fritz und Gustav Preßmar zusammen mit ihren Geschwistern Frieda und Josefine Preßmar eröffnet und entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Filmkunstkinos Deutschlands. So erreichte der Eröffnungsdokumentarfilm „Die Wüste lebt“ von Walt Disney in 19 Wochen Laufzeit die heute unglaubliche Besucherzahl von 156 598 allein in dem nur 300 Plätze großen Tivoli-Theater.
Danach reihten sich viele andere große Erfolge wie 1956 Fellinis „La Strada“ mit 130 535 Besuchern, 1961/62 Gründgens „Faust“ mit 86 262 Besuchern oder 1983 „Tootsie“ mit 148 460. Die 137 261 Besucher von „Harry und Sally“ nur im Tivoli bedeuteten 8,48 Prozent des deutschen Gesamteinspiels. Hausrekordhalter war „Amadeus“ mit 245 369 Besuchern in 64 Wochen.
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