Kommentar

Ein Jahr Protected Bike Lanes: Umständlich und typisch München

Seit einem Jahr läuft der Test zu den Protected Bike Lanes in München. AZ-Lokalchefin Sophie Anfang hat wenig Verständnis dafür, dass es so lange dauert.
von  Sophie Anfang
Protected Bike Lane auf der Kapuzinerstraße in München.
Protected Bike Lane auf der Kapuzinerstraße in München. © Daniel von Loeper

München - Vor inzwischen mehr als zehn Jahren war ich länger in Montreal, Kanada. Was es dort schon damals gab: Protected Bike Lanes. Jeden Frühling wandelt die Stadtverwaltung hier in bestimmten Straßen Parkplätze in Radwege um und ergänzt sie durch Poller.

Denn das ist der Reiz der Protected Bike Lanes: Anders als baulich getrennte Radwege sind sie ein einfaches und recht kostengünstiges Mittel, um Radfahrern mehr Sicherheit zu geben. Sie sind schnell auf- und im Bedarfsfall wieder abbaubar.

Protected Bike Lanes in München: Das wäre auch schneller gegangen

Insofern ist es sinnvoll, dass München diese Elemente künftig in den Verkehr integrieren will. Warum es dafür einen einjährigen Test gebraucht hat, der nun wieder langwierig ausgewertet wird, zeigt eine Eigenheit der Münchner Herangehensweise: Erst mal ein Pilotprojekt, danach eine lange Auswertung und irgendwann eine Entscheidung.

Man hätte im konkreten Fall einfach gute Beispiele aus anderen Städten kopieren können. Das wäre deutlich schneller gegangen. Riskiert hätte man wenig, denn Protected Bikes Lanes sind ja gerade wegen ihrer Flexibilität reizvoll. Aber dann wäre München eben auch nicht München.

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