Ein Hoch auf Bud Spencer
Ich schlendere ganz gerne durch die Stadt – vermutlich, weil ich auf dem Land aufgewachsen bin. Bis ich elf war, haben wir in Nymphenburg gewohnt, dann sind wir nach Seeshaupt gezogen. In Weilheim bin ich dann aufs Gymnasium gegangen. Das Leben auf dem Land war gut für eine gewisse Erdung, das hat mir als tendenziell hibbeligen Menschen eine gewisse Bodenhaftung verliehen.
Wenn ich meine komplette Jugend in der Stadt verbracht hätte, wäre ich vermutlich etwas „wilder” geworden. So aber genieße ich es, samstags über den Viktualienmarkt zu spazieren und Besorgungen fürs Wochenende zu machen. Unglaublich, was man bei so einem Spaziergang für Sozialstudien anstellen kann. Das hilft mir auch bei der Arbeit. Ich finde dort oft Vorbilder für meine Rollen.
Ich war nie jemand, der extatisch gefeiert hat, ich bin keine „Tanzmaus”. Da ich ja beruflich schon oft genug auf Events unterwegs bin, suche ich privat eher den Ausgleich und etwas Ruhe. Am Samstagabend gehe ich zum Beispiel gerne ins Tavernetta in der Hildegardstraße. Das ist ein kleiner Italiener: wenige Plätze, kompakte Karte – aber sehr fein. Mir ist wichtig, dass es nicht zu groß ist und nicht zu laut, so dass man sich gut unterhalten kann.
Danach gehe ich gerne noch mit Freunden zusammen in den nahegelegenen Havana Club in der Herrnstraße. Die haben dort sehr gute Cocktails. Da kann es auch mal etwas länger werden. Wir philosophieren dann über Gott und die Welt.
Aber auch wenn es mal später wird, kann ich am nächsten Tag trotzdem nicht wirklich ausschlafen. Ich bin von Natur aus ein absoluter Frühaufsteher. Auch am Wochenende springe ich meistens schon um sieben oder acht wieder aus dem Bett. Ich habe irgendwie immer das Gefühl, etwas zu verpassen. Es ist so eine Grundungeduld in mir. Wenn ich irgendwo verabredet bin, komme ich auch immer ein bisschen früher.
Am Sonntag gehe ich dann oft als Erstes im Englischen Garten joggen. Unter der Woche sind da immer ganz viele ambitionierte Menschen unterwegs, die vor der Arbeit noch laufen gehen – am Sonntag zum Glück nicht. Ich Freude mich dann darüber, dass ich da so alleine bin. Danach treffe ich mich oft mit Freunden zum ausgedehnten Sonntags-Frühstück, gerne im Café Ignaz in der Georgenstraße. Wenn man wie ich Vegetarier ist oder wenn man vegetarische Gäste hat, ist das ein sehr guter Anlaufpunkt. Auch die leckeren Kuchen dort haben es mir irgendwie angetan.
Mittags mache ich vielleicht ein kleines Nickerchen, da bin ich ein großer Fan von. Oder wenn das Wetter gut ist, fahre ich oft nach Bad Wörishofen raus, da betreibt meine Schwester Nessi eine Reitschule. Reiten ist meine große Leidenschaft. Ich habe früher oft an Turnieren teilgenommen und war auch Mitglied des oberbayerischen Dressurkaders, aber mittlerweile mache ich das nur noch zum Spaß und ganz ohne Druck.
Der Sonntagnachmittag eignet sich aber auch sehr gut, um mal wieder ins Museum zu gehen. Viele Münchner Museen kosten am Sonntag nur einen Euro Eintritt. Das sollte man unbedingt nutzen. Ich kann bei schlechtem Wetter aber auch gut mal einen Tag zu Hause verbringen. Ich schaue dann gerne DVDs oder ich gucke mich querbeet durchs Fernsehprogramm, von Serien bis hin zu alten Klassikern mit Bud Spencer und Terence Hill. Ich bin jedenfalls niemand, der sagt: Ich habe keinen Fernseher daheim. Nein, ich liebe Fernsehen, sonst würde ich nicht dafür arbeiten. Deshalb erreicht man mich am Sonntagabend auch eher schlecht. Da ist Tatort-Zeit... hoffentlich darf ich da selbst bald mal mitspielen.
Protokoll: Florian Zick