Ein Herz in der Hand - München gedenkt Dominik Brunners
MÜNCHEN - Erinnerung an den S-Bahnhelden Dominik Brunner auf dem Odeonsplatz in München: 3000 Menschen kommen zur Demonstration für Zivilcourage – unter ihnen Christian Ude, Horst Seehofer und Uli Hoeneß
Alle hatten sie ein Herz in der Hand und streckten es in den Himmel. Natürlich war es nur ein Stück rotes Papier, für die rund 3000 Menschen auf dem Odeonsplatz aber vor allem ein Symbol, ein Zeichen gegen das Vergessen.
Die Initiative „Münchner Courage“ und die Dominik-Brunner-Stiftung hatten am Sonntag an Brunner erinnert, jenen mutigen Geschäftsmann, den im September zwei Jugendlichen in Solln zu Tode geprügelt hatten. Brunner hatte versucht, Kinder vor den Schlägern zu beschützen.
"Das Vermächtnis von Dominik Brunner heißt ganz klar: Man muss sich einmischen und nicht wegschauen“, sagte Münchens OB Christian Ude. Ministerpräsident Horst Seehofer sagte, Brunner sei „ein Held“ gewesen. Zu den prominenten Rednern zählte auch Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern. Er wurde von Sportdirektor Christian Nerlinger und den Spielern Miroslav Klose, Thomas Müller und Holger Badstuber begleitet.
Hoeneß als Vorsitzender des Kuratoriums der Dominik Brunner Stiftung sagte: „Brunner war ein mutiger Mensch, die Tat ist unbegreiflich.“ Weiter erklärte Hoeneß: „ Das Vermächtnis von Dominik Brunner heißt: Wir müssen uns einmischen und Hinsehen statt wegschauen. Vom Fußball wissen wir: Zusammenhalt macht stark.“
Trotz der Minustemperaturen kamen rund 1000 Menschen mehr, als die Veranstalter erwartet hatten. Unter ihnen war auch Dominik Brunners Vater. Ein ökumenisches Gebet wurde gesprochen, dann spielte die Münchner Band Sportfreunde Stiller. Auch ihnen winkten die Menschen zu, mit ihren Herzen in der Hand.
wbo, rke
