Ein Bühnendrama

Der Rathaus-Reporter Willi Bock  über die Sanierung des Deutschen Theaters.
von  Willi Bock
"Dieser Bau hat viele in München zur Verzweiflung getrieben."
"Dieser Bau hat viele in München zur Verzweiflung getrieben." © Petra Schramek

Was für ein Theater um diese Baustelle! Schon vor 13 Jahren wurde mit den Vorplanungen für die Sanierung des Deutschen Theaters in München begonnen. Schließlich sollte die renovierte Bühne in der Schwanthalerstraße nach dem Desaster um den Umbau der ebenfalls städtischen Kammerspiele ein perfekter Bau werden. Doch diese Baustelle hat manchen zur Verzweiflung getrieben. Nicht weniger als sieben Mal wurde die Eröffnung verschoben.
 

Dass so ein abgetakelter Altbau seine Tücken hat, ist klar. Ärgerlicher ist, wie sich eine schwerfällige Verwaltung an diesem Projekt abgearbeitet hat. Wer daran alles beteiligt ist? Die Deutsche Theater Grund- und Hausbesitz GmbH, die Deutsche Theater Betriebsgesellschaft (die beide unterschiedliche Aufsichtsräte haben), das Baureferat, das Kommunalreferat, das Kulturreferat, das Planungsreferat – und wenn’s um die Kohle geht, auch die Kämmerei. Vorne dran Bürgermeister Hep Monatzeder. Wenn Sie das verwirrt – ist völlig normal. Man kennt das von anderen Großprojekten.

 

Der erste Skandal war, dass das Baureferat zwar die U-Bahn baut, aber nicht gewusst hat, dass genau unter dem Theater ein U-Bahntunnel verläuft. Deshalb musste schon am Start umgeplant werden. Der zweite Hammer: Erst durch learning by doing während des Baus zeigte sich, wie man so eine komplizierte Baustelle managt. Ob die Stadt daraus gelernt hat? Das wird man beim sensiblen Umbau der städtischen Märkte sehen.

 

 

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