Eigene Mutter niedergestochen: Großeinsatz der Polizei in München

München - Gegen 7.50 Uhr wurde der Polizeinotruf 110 verständigt, dass es in einer Wohnung in Großhadern zu einer Auseinandersetzung gekommen war. Dabei hatte der 27-jährige Mitteiler angegeben, seine 58-jährige Mutter schwer verletzt zu haben.
14 Streifenwagen und die Einsatzhundertschaft vor Ort
Aufgrund der Mitteilung kam es zu einem Großeinsatz am Tatort. 14 Streifenwagen wurden zu der Adresse, ein fünfstöckiges Mehrfamilienhaus in der Guardinistraße in Großhadern geschickt. Der Sohn soll rund zehnmal auf seine Mutter eingestochen haben, was die Polizei am Freitag zunächst aber nicht bestätigte.

Mutter schwebt in Lebensgefahr
Die 58-Jährige erlitt durch den Angriff ihres Sohnes schwere Verletzungen im Bereich des Oberkörpers. Ein Notarzt versorgte sie noch in der Wohnung im vierten Obergeschoss des Hauses am Tatort und brachte sie dann ins Krankenhaus. Der Zustand der Frau sei kritisch, hieß es am Mittag von der Polizei, es bestehe weiterhin Lebensgefahr. Mutter und Sohn stammen beide aus der Ukraine, geboren wurde der 27-Jährige in Pawlohrad, einer Großstadt in der Zentralukraine zwischen den Flüssen Samara und Wowtscha 75 km östlich vom Oblastzentrum Dnipro.
Verdächtiger wird Haftrichter vorgeführt
Der mutmaßliche Täter konnte vor Ort widerstandslos durch die Polizeibeamten festgenommen werden. Er wurde in die Haftanstalt des Präsidiums gebracht. Er soll dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, der dann entscheiden wird, ob der Tatverdächtige in die JVA Stadelheim in U-Haft kommt, oder ob er in die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Klinik eingewiesen wird. Hinweise auf eine psychische Erkrankung liegen derzeit nicht vor.
Tatverdächtiger bereits polizeibekannt
Die Mordkommission, das Kommissariat 11, hat die weiteren Übermittlungen aufgenommen. Gegen den mutmaßlichen Täter wird wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Der 27-Jährige ist nach Polizeiangaben bereits aktenkundig. Allerdings mit keinen Gewalttaten, wie Polizeisprecher Werner Kraus sagte. Aktuell können keine weiteren Auskünfte zum Tathergang und zum Tathintergrund getätigt werden, teilt die Polizei mit.