Eifersüchtiger Kellner bedroht Ex-Freundin mit Messer

Bruno E. soll seine Ex-Freundin mit einer Hutablage verprügelt, mit mehreren Messern gedroht haben, sie umzubringen. Jetzt steht er vor Gericht, sagt, er habe die Kontrolle verloren.
von  ali
Bruno E. soll seine Ex-Freundin mit einer Hutablage verprügelt, mit mehreren Messern gedroht haben, sie umzubringen. Jetzt steht er vor Gericht, sagt, er habe die Kontrolle verloren.
Bruno E. soll seine Ex-Freundin mit einer Hutablage verprügelt, mit mehreren Messern gedroht haben, sie umzubringen. Jetzt steht er vor Gericht, sagt, er habe die Kontrolle verloren. © AZ

München - Er soll seiner Ex-Freundin die EC-Karte geraubt, sie geschlagen, gewürgt und mit einem Messer bedroht haben. Jetzt sitzt Bruno E., 27, vor dem Münchner Amtsgericht und weint. „Ich habe einfach die Kontrolle verloren“, erklärt der ehemalige Kellner.

Eine SMS war der Auslöser für das Beziehungsdrama im November letzten Jahres. Bruno E. durchstöberte das Handy seiner Ex-Freundin, Sabine R.. Die 27-jährige Altenpflegerin soll angeblich ein Drogenproblem gehabt, via Textnachricht Chrystal bestellt haben, glaubte Bruno E.. Er wollte sie zur Rede stellen, beschimpfte sie, packte sie am Hals. Sabine R. reißt sich los, fährt zur Arbeit.
Am Abend dann eskaliert der Streit: Er soll mit einer Hutablage aus ihrem Auto auf sie eingedroschen, sie dann mit einer Plastikflasche zweimal auf den Kopf geschlagen haben.

„Ich habe ihn nicht wiedererkannt“, so Sabine R. „Er ist so aggressiv gewesen – ich hatte panische Angst.“ Plötzlich holte Bruno E. ein Messer aus der Küche, bedrohte Sabine R.. „Ich wollte ihr doch nur Angst machen, dass sie endlich die Wahrheit sagt, zugibt, dass sie wieder Drogen nimmt“, versucht sich Bruno E. zu erklären. Stimmt nicht, sagt Sabine R.. Sie habe zwar Drogen konsumiert, die SMS sei aber von einem Freund gekommen, der nur gefragt hätte, wann sie sich mal wieder sehen würden. Er glaubte ihr nicht, drohte, dass sie die Wohnung lebend nicht verlassen werde – sie habe nicht verdient zu leben soll Bruno E. zu ihr gesagt haben, so seine Ex-Freundin.

Dann entschloss sich Bruno E. gemeinsam mit Sabine zu ihrer Mutter zu fahren, sie sollte von dem Drogenproblem ihrer Tochter erfahren. Doch gleichzeitig holte er aus der Küche drei weitere Messer, wickelte sie nach eigenen Angaben in ein T-Shirt, nahm sie mit runter ins Auto. Dort verstaute er die Messer in der Seitenablage der Beifahrertür, drohte, auch die Mutter umzubringen. „Mein Gehirn war ausgeschaltet“, gibt der 27-Jährige zu.

Auf Höhe des Einkaufzentrums PEP Neuperlach rief die Schwester von Sabine an – sie hatte es schon ein paar Mal vorher versucht, sich Sorgen gemacht, schließlich hatte Sabine R. an dem Tag Geburtstag. Bruno E. änderte seinen Plan, die Schwester von Sabine hatte bereits die Polizei gerufen – die heftigen Streitereien des Paares kannte sie, einen Monat zuvor alarmierte bereits Sabines Mutter die Polizei. Bruno E. griff nach dem Geldbeutel von Sabine, nahm sich ihre EC-Karte raus und entfernte sich Richtung U-Bahn.

Er wollte den Kontostand seiner Ex-Freundin prüfen, wollte sehen, ob sie womöglich Geld für Drogen abgehoben hatte. In seiner Aufregung ging er aber zur falschen Bank, konnte auf die Daten nicht zugreifen. Nach eigener Aussage fuhr er dann nach Hause. Als er vor seiner Tür Polizisten sah, kehrte er um, ging wieder zu einer Bank. Dort versuchte er abermals den Kontostand zu überprüfen, Geld abzuheben – die Karte war mittlerweile allerdings gesperrt. Schwerer Raub mit Körperverletzung lautet nun die Anklage gegen Bruno E. – da helfen auch keine Tränen.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.