Eifersuchts-Prozess: Mann (44) sticht auf Freundin ein

MÜNCHEN - Wenn aus Liebe Hass wird: Mit einem Küchenmesser stach der gelernte Kfz-Mechaniker Andreas S. (44) auf seine ehemalige Lebensgefährtin Ute S. (39) ein, weil sie einen neuen Freund hatte. Jetzt der Prozess wegen versuchten Mordes.
Andreas S. steht wegen versuchten Mordes vor dem Münchner Schwurgericht. Der Angeklagte (Anwalt Michael Adams) hat bereits mehrere Beziehungen hinter sich und zwei uneheliche Kinder (10, 14). „Schuld war der Alkohol, wenn wir zu viel getrunken hatten, gab’s Streit“, erklärte Andreas S. Mit 14 war er das erste Mal betrunken gewesen: „Das war bei der Jugendweihe in der ehemaligen DDR." In der Nähe von Berlin wuchs Andreas auf. Mutter Lehrerin, Vater Schreiner. Die Schwester ist sechs Jahre jünger. Nach der Hauptschule absolvierte er eine Lehre bei der Deutschen Reichsbahn.
"Ich wollte ihr Angst machen und sie verletzen"
1989 kam er über die Prager Botschaft vor dem Mauerfall in den Westen. München gefiel ihm. Andreas S. arbeitete als Lüftungsbauer, zuletzt als Möbelpacker. Die Beziehung zu Ute S. endete 2009.
Die letzte Aussprache zwischen den beiden gab es am 3. Mai: Sie saßen in der Wohnung des Angeklagten. Zunächst verlief das Gespräch ruhig. Gegen 20 Uhr eskalierte es, als Andreas S. etwas von dem neuen Freund seiner Ex wissen wollte. Er fragte: „Seid ihr schon im Bett gewesen?“ Sie sagte, dass es noch kein „richtiger“ Sex war. Es sei nur ganz kurz gewesen. Daraufhin rastete Andreas S. aus, griff zum Küchenmesser: „Ich wollte ihr Angst machen und sie verletzen.“
Der Prozess dauert an.
th