Eifersucht macht ihn (21) zum Entführer

Die Liebste arbeitet im Nachtlokal. Das mag ihr Freund nicht ertragen. Er verschleppte sie und steht jetzt wegen Freiheitsberaubung vor einem Münchner Schöffengericht.
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Die Angeklagten: Riccardo W. (21, l.) und Tayfun S. (21). Dahinter Anwalt Gerhard Bink.
Torsten Huber Die Angeklagten: Riccardo W. (21, l.) und Tayfun S. (21). Dahinter Anwalt Gerhard Bink.

Die Liebste arbeitet im Nachtlokal. Das mag ihr Freund nicht ertragen. Er verschleppte sie

MÜNCHEN Eifersucht führt ja selten zum Guten. Manchen kann sie sogar hinter Ginter bringen. So wie den arbeitslosen Riccardo W. (21). W. steht jetzt wegen Freiheitsberaubung vor einem Münchner Schöffengericht. Mit auf der Anklagebank sein Komplize Tayfun S. (21). Er soll Beihilfe geleistet haben.

Es geht um eine vermeintliche Entführung. Riccardo W. wird beschuldigt, seine Liebste verschleppt zu haben: Er sperrte sie ins Auto und fuhr mit ihr quer durch Bayern. Die 20-jährige Sarah N. (Name geändert) jobbte als Bedienung in einem Nachtlokal in der Innenstadt. Sie plauderte gern mit den Gästen, hatte Spaß am Job.

Das hat ihren eifersüchtigen Freund Riccarco gestört. Am 2. Mai 2010 beschließt er offenbar, Sarah N. zu entführen. Als sie nach der Arbeit zu ihm ins Auto steigt, ahnt sie noch nichts. Aber als Riccardo W. plötzlich auf die Autobahn A8 Richtung Stuttgart fährt, erkennt sie sein Vorhaben. Wütend schreit sie ihn an: „Fahr mich nach Hause, sonst rufe ich die Polizei!“

Er reißt ihr das Handy aus der Hand, wirft es während der Fahrt aus dem Seitenfenster. Irgendwann verlässt er die Autobahn, fährt weiter übers Land durch Oberbayern. Sie übernachten im Wald. Erst am nächsten Tag fährt Riccardo W. wieder über die Nürnberger Autobahn Richtung München.

Nachdem ihm Sarah N. versprochen hat, dass sie ihn immer lieben werde, lässt er sie gehen. Aus Angst, dass noch Schlimmeres passierten könnte, geht Sarah N. zur Polizei. Bereits im April hatte Riccardo W. seine Ex mit Tayfun S. aus dem Lokal entführt und bei sich in der Wohnung festgehalten.

Das Verfahren gegen Riccardo W. wurde ausgesetzt. Sein Verteidiger Gerhard Bink: „Mein Mandant soll zunächst psychologisch begutachtete werden. Dann wird weiter verhandelt.“ Tayfun S., der ein Geständnis abgelegt hatte, wurde wegen Beihilfe zur Freiheitsberaubung zur richterlichen Auflage gemacht, dass er sich in ambulante Therapie begeben muss.

 

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