Eierwürfe gegen Tunnelpläne: "Osterhase" nimmt BMW-Welt aufs Korn

München - Einen gewissen Hang zur Anarchie hatte schon Bugs Bunny. Die Comic-Figur bekommt jetzt Verstärkung vom "Osterhasen aus dem Hasenbergl".
Der ist offenbar ziemlich sauer auf BMW. Der Autobauer will im Norden einen Tunnel als Anbindung an die Autobahn. Umweltschützer und Aktivisten laufen Sturm gegen das umstrittene Projekt.
Hasenbergl-Osterhase schimpft: "BMW will durch unser Viertel eine Autobahn bauen"
In der Nacht auf Montag stattete eine unbekannte Person in einem grauen Hasenkostüm und mit Osternest in den Pfoten der BMW-Welt einen Besuch ab. "BMW will durch unser Viertel eine Autobahn bauen", schimpft das Häschen in einem Twitter- und Youtube-Video, "dafür sollen Grünflächen, Spielplätze und Kindergärten draufgehen. Das lass' ich nicht zu."
Dann sieht man den Osterhasen durch den Außenbereich der BMW-Welt hoppeln. Wütend wirft das Anarcho-Häschen ein halbes Dutzend Farbeier, die gegen die Glasfassade klatschen. "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt", freut sich das Osterhäschen.
Münchner Polizei ermittelt gegen "Osterhasen aus dem Hasenbergl"
Bei der Polizei ermittelt inzwischen allerdings der Staatsschutz wegen Sachbeschädigung. Die Reinigungskosten an der Glasfassade werden auf rund 1.000 Euro geschätzt.

Für Samstag ist eine Demo gegen den Tunnel angekündigt. Gibt es im Stadtrat eine Mehrheit? Zuletzt schien Bewegung in das Projekt zu kommen. OB Dieter Reiter (SPD) hat zuletzt in einem AZ-Interview betont, der Tunnel sei notwendig, um BMW zu halten.
Die Linke und Die Partei haben am Dienstag eine rund ein Dutzend Punkte umfassende Anfrage an den OB gerichtet. Die Fraktion will Auskunft über den Stand der Planung. Der Tunnel brächte mehr Verkehr in den Norden und sei weder "mit Klimagerechtigkeit noch mit sozialer Gerechtigkeit vereinbar", heißt es in der Stadtratsanfrage.