Ehemann wollte Killer für seine Frau: 10 Jahre Haft gefordert

MÜNCHEN - Er beauftragte einen Killer, der seine Ehefrau und deren Geliebten töten sollte - doch der Auftragsmörder sagte gegen seinen Auftraggeber aus. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft für den Ehemann gefordert.
Im Münchner Schwurgerichtsprozess um das Mordkomplott eines Ehemanns gegen seine Frau und deren Geliebten hat die Staatsanwaltschaft am Montag zehn Jahre Haft gefordert. Der 32- Jährige hatte seinem Geständnis zufolge 2002 drei Mordaufträge an verschiedene Personen erteilt. Ein damals noch heranwachsender Mann überfiel die Frau tatsächlich und verletzte sie. Der jetzt 26 Jahre alte Täter war 2003 zu dreieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt worden – er hatte gegen seinen Auftraggeber ausgesagt.
Dieser war damals nach Ungarn geflüchtet. Dort erstach er im Streit einen anderen in das Komplott verwickelten Mann und wurde zu 13 Jahren Haft verurteilt, die er nach seiner Auslieferung in Deutschland verbüßen muss. Motiv für die Mordpläne gegen seine gleichaltrige Frau und deren Liebhaber sei Gewinnsucht gewesen, sagte Staatsanwältin Daniela Tausend. Der Angeklagte hatte nach der Trennung das Leben seiner Frau mit insgesamt 770 000 Euro versichert. Er habe „akribisch“ und mit großer krimineller Energie „ein Netz gestrickt“, sagte Tausend.
Die Verteidigung plädierte auf eine Strafe von fünf bis sieben Jahren. In den Augen von Anwalt Erik Buhlmann war das Komplott eine Beziehungstat. Durch die Trennung von der Ehefrau sei seine Persönlichkeit zerrüttet gewesen. Das Urteil soll am Mittwoch gesprochen werden.
dpa