Ehemann wegen Mordes an Frau angeklagt: "Es ist beim Spaß haben passiert"

Laut Staatsanwalt hatte der Angeklagte Turan A. (60) eine junge Geliebte. Die 64-jährige Gattin sei ihm beim neuen Liebesglück im Weg gestanden – doch der Angeklagte bestreitet die Tat
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Turan A. vor Gericht
Torsten Huber Turan A. vor Gericht

MÜNCHEN - Laut Staatsanwalt hatte der Angeklagte Turan A. (60) eine junge Geliebte. Die 64-jährige Gattin sei ihm beim neuen Liebesglück im Weg gestanden – doch der Angeklagte bestreitet die Tat

Grauer Vollbart, freundliches Lächeln, ruhiges Auftreten – Turan A. (60) wirkt besonnen. Aber die Staatsanwaltschaft München I hat ein anderes Bild von ihm: Heimtückischer Mord an seiner Ehefrau Bergüzar (64) wirft ihm Staatsanwalt Andreas Franck vor: „Sie war ihm wegen einer jüngeren Frau im Weg.“ Es passierte in der Nacht zum 1. August 2009 in der gemeinsamen Wohnung an der Agnes-Bernauer-Straße in Laim. Turan A. soll seiner Frau im Bett den Mund und Hals zugedrückt haben – bis sie tot war. Zunächst vermutete die Polizei kein Verbrechen. Bergüzar A. wurde in ihre Heimat Türkei überführt und beerdigt. Danach wurden die Vorwürfe der Verwandtschaft laut. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.

Am 6. Oktober 2009 wurde Turan A., Opa von 16 Enkelkindern, festgenommen. Der Angeklagte (Anwälte Hans-Dieter Gross, Heinrich Wenckebach) bestreitet die Tat: „Es ist beim Spaß haben passiert. Wir lagen im Bett und ich habe gesagt, ich möchte Geschlechtsverkehr haben. Sie wollte nicht, weil wir erst morgens um 9 Uhr Geschlechtsverkehr hatten.“ In „Spaß“ habe er sie am Hals gefasst und dachte erst, dass sie ihm etwas vorspielen würde – und nur so tat, als ob sie bewusstlos sei. „Aber sie war tot“, so der Angeklagte, der 1973 nach München kam und sein Geld mit Reinigungsarbeiten bei BMW und der Bundesbahn verdient hat. 50000 Euro Schulden hat Turan A. noch, weil er beim Aufbau eines Supermarktes im Jahr 2008 pleite ging.

Sechs Kinder hat der Angeklagte, die heute noch zu ihm halten: „Ich habe guten Kontakt zu ihnen“, sagt Turan A., der nach der Pleite von Hartz-IV lebt.

Seine verstorbene Frau lobt der streng gläubige Muslime: „Sie war fleißig, arbeitete an einer Kasse und ging auch regelmäßig in die Moschee. Ich ging fünf mal am Tag beten.“ Der Prozess dauert an. Torsten Huber

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