Ehemann mit Stuhl verprügelt: Im China-Lokal flogen die Fetzen

Serifa P. (44) ging im Streit mit einem Biergartenstuhl auf ihren Ehemann Horst (46) los, drosch damit auf ihn ein. Kellner und Gäste, die zu schlichten versuchten, hielt sie mit Stühlen auf Abstand.
MÜNCHEN Nach der Frühlingsrolle beim Chinesen flogen die Fetzen: Serifa P. (44) ging im Streit mit einem Biergartenstuhl auf ihren Ehemann Horst (46) los, drosch damit auf ihn ein. Kellner und Gäste, die zu schlichten versuchten, hielt sie mit Stühlen auf Abstand.
Serifa P. steht jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung und fünf weiterer Straftaten vor dem Münchner Landgericht.
Die Eheprobleme scheinen inzwischen behoben. Horst P. saß im Sitzungssaal 262 in der ersten Reihe. Seine Frau warf ihm sogar ein schnelles Küsschen zu. Zur Tat selber sagte sie: „Es tut mir leid. Wir hatten Streit, weil er mein tragbares Radio zerschlagen hat.“
Es war der 3. Juni 2009. Die beiden saßen abends im Biergarten des „Ostasien-Restaurants“ in Geretsried. Zunächst war die Stimmung gut. „Wir haben Wein getrunken und was gegessen“, erinnerte sich die Angeklagte. Vor 21Uhr wurde es lauter am Tisch von Serifa und Horst P: „Er war eifersüchtig, weil ich am Vortag allein ausgegangen bin. Aus lauter Wut hat er mein Radio zerschlagen.“ Da rastete die ehemalige Küchenhilfe aus.
Kennen gelernt hat die gebürtige Bosnierin den Straßenbauarbeiter über einen Bekannten: „Wir haben erst telefoniert. Dann habe ich ihn besucht. 2000 haben wir geheiratet.“ Auf Nachfrage des Richters Thomas Bott, ob sie viel Alkohol trinke, sagte sie: „Normal. Aber zwei Schachteln Zigaretten rauche ich täglich.“
Dass Serifa P. schnell die Hand ausrutscht, belegen die weiteren Vorwürfe: In einer Disco fuchtelte sie mit einem abgebrochenen Holzstuhlbein herum, bedrohte damit die alarmierte Polizei. Einem Nachbarn schlug sie grundlos ins Gesicht und warf ihm ein Fahrrad hinterher. Über sich selbst sagte sie: „Ich bin ein Engel Gottes.“ Das Gericht muss entscheiden, ob sie wegen einer psychischen Erkrankung in eine Bezirksklinik eingewiesen wird. th