Ehemann erschießt Mutter von vier Kindern mit MP

MÜNCHEN - Tatort Waschküche: Sechs Mal feuert der Zimmerer (48) im Hasenbergl von hinten auf seine Frau (46). Das Motiv für die schreckliche Tat: Sie regelte die Familienfinanzen, er fühlte sich zu kurz gekommen
An den Bäumen flattern rot-weiße Absperrbänder. Immer wieder bleiben Nachbarn vor dem etwas zurück gesetzten Haus am Frühlingsanger stehen. Kopfschüttelnd blicken sie zum Waschkeller, der über eine Außentreppe sowie durchs Treppenhaus des Gebäudes zu erreichen ist. Auch Bewohner aus den umliegenden Häusern wuschen hier ihre Wäsche.
Am Samstag wurde dieser Platz zum Ort des Grauens. Ein Hausbewohner (48) und Vater von vier Kindern folgte seiner Frau in den Keller und schoss ihr mit einer Maschinenpistole kaltblütig in den Kopf, die Schulter und den Rücken. 90 Minuten später fand der Sohn (18) seine Mutter.
Nusreta K. (46) stammte wie ihr Mann aus dem Ort Tutin in der ärmsten Region Serbiens. Das Paar lebte seit vielen Jahren in Deutschland. Ihre Kinder, zwei Buben und zwei Mädchen (12,12,15,18), wurden in München geboren. Der Vater arbeitete als Zimmermann, die Mutter als Putzfrau in einem Senioren-Stift.
2005 war schon einmal ein Streit zwischen dem Paar eskaliert. Nusreta K. zeigte ihren Mann wegen Körperverletzung an, zog die Anzeige aber wieder zurück.
Am Samstag, gegen 8.30 Uhr, ging die Frau hinunter in den Keller, um zu waschen. Ihr Mann folgte ihr heimlich mit einer kleinen Maschinenpistole (Marke Skorpion). Die Kriegswaffe hatte er sich illegal in seiner Heimat besorgt. Im Keller dann die unfassbare Tat: Der 48-Jährige feuerte sechs Mal von hinten auf seine Frau. Staatsanwalt Florian Schlosser: „Die Frau war völlig arglos. Sie hatte keine Chance, sich zu wehren.“ Nusreta K. brach zusammen. Ihr Mann flüchtete. Obwohl Nachbarn die Schüsse gehört hatten, rief niemand die Polizei.
Gegen 10 Uhr vermisste der älteste Sohn Nusreta K. Im Unterhemd lief er hinunter, voller Sorge trat er die Tür zur Waschküche ein. Dort fand er seine Mutter – blutüberströmt, sterbend. Völlig verzweifelt lief der junge Mann in die Kälte, rannte umher, schrie. Wenig später traf der Notarzt ein, doch er konnte die Sterbende nicht mehr ins Leben zurück holen.
Als die Polizei eintraf, kehrte auch der Mörder zum Tatort zurück. Er gestand sofort und führte die Beamten zu einem Altglascontainer – dort hatte er die MP entsorgt. Markus Kraus, Chef der Mordkommission: „Aus seiner Sicht war er gezwungen, seine Frau zu töten.“ Das Motiv: Offenbar war er nicht damit einverstanden, wie sie das Geld der Familie verwaltete.
Eine Rentnerin aus dem Nachbarhaus: „Was für eine unfassbare Tragödie. Nun bleiben die Kinder alleine zurück.“
N. Job, V. Assmann