Ehemaliges Alpina-Parkhaus in München: 555 Autos parken hier bald weit unter der Erde

Ludwigvorstadt - Auf den Internetseiten der Stadt wird es noch beworben, das als Alpina-Parkhaus bekannte Gebäude an der Adolf-Kolping-Straße 10. 390 Stellplätze habe es, 18 davon seien Frauenparkplätze. Geöffnet: ohne Pause, täglich.
In München wird Deutschlands größtes vollautomatisches Parkhaus gebaut
Doch hier kann seit längerem nicht mehr geparkt werden. Das viergeschossige Gebäude ist nur noch in Bruchstücken vorhanden. Die österreichische Imfarr-Gruppe baut hier Deutschlands größtes vollautomatisches Parkhaus.
Darüber: Büro- und Gewerbefläche auf 12.500 Quadratmetern. Die Parkbuchten werden nicht mehr über der Erde stehen, sondern teils weit darunter: bis zu fünf Stockwerke wird es abwärts gehen. Projektname: Muc One.

Imfarr-Gruppe baut unterirdisches Parkhaus
In München ist Investor Imfarr bekannt. Die österreichische Gruppe kaufte im vergangenen Jahr unter anderem die markanten Münchner Highlight Towers. Der Preis lag wohl bei etwa 650 bis 750 Millionen Euro. Bis zu 900 Millionen Euro könnten die Türme laut Imfarr heute wert sein.
Seit etwa Anfang des Jahres liegt die Baugenehmigung für das neue Parkhaus am Stachus vor. Im Bezirksausschuss (BA) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, fand man die Idee gut, sagt Martin Ruckert (CSU), Leiter des Unterausschusses Bauen. Bereits im Juli 2021 ist die Idee dort aufgeschlagen. Investitionssumme: 230 Millionen Euro.

Unterirdische Erlebnisgastronomie geplant
"Lange war unklar, was eigentlich mit dem Gebäude passieren soll", erzählt Ruckert. Man habe nur gewusst, was es nicht werden sollte: nämlich wieder ein reines Parkhaus. Als Imfarr das Projekt in die Hand bekommen hat – mit dem dazugehörigen städtischen Grundstück in Erbpacht bis 2091 –, sei alles schnell gegangen. "Eine Bauvoranfrage gab es etwa Juli 2021", sagt Ruckert.

Das Konzept mit Dachgrün habe schnell überzeugt: 555 Pkw-Stellplätze – eine Auflage der Stadt – unter der Erde, mit einem modernen Aufzugssystem.
Imfarr plant eine unterirdische Erlebnisgastronomie. Dazu: E-Ladestationen, Fahrradwerkstatt, -verleihstation, sowie -garage im Erdgeschoss mit 200 Plätzen und Verleih für E-Scooter. Verworfen ist wohl die ursprüngliche Idee eines Clubs mit durchsichtigem Boden. Beim Tanzen sollten die parkenden Autos unter den Füßen zu sehen sein.
Wichtig war für den BA ein "Mobility Hub" für Radl. Es sei vorstellbar, so Ruckert, "dass hier Lieferdienste für die letzte Meile aufs Lastenrad umsteigen".