Ehedrama: Flüchtiger wirft sich vor den Zug
MÜNCHEN - Rudolf S. (66) aus Unterschleißheim war seit das SEK am Freitag seine Wohnung stürmte auf der Flucht. Am Samstag warf sich Rudolf S. am S-Bahnhof Fasanerie vor einen Regionalexpress Mit ihm starb ein Unbekannter.
Tod am Gleis: Der 66-jährige Rudolf S. aus Unterschleißheim hat sich am S-Bahnhof Fasanerie mit einem anderen Mann vor einen Zug geworfen. Er starb sofort. Rudolf S. war auf der Flucht vor der Polizei. Er soll seine Freundin (60) vergewaltigt haben.
Am Freitagnachmittag hatte ein Sondereinsatzkommando seine Wohnung in der Raiffeisenstraße umstellt – als die Elitepolizisten die Wohnung stürmten, war Rudolf S. fort. Die Polizei sollte ihn schnell wiederfinden – jedenfalls das, was von ihm übrig ist.
Am Samstag fuhr gegen 19 Uhr der Regionalexpress ALX 86014 Richtung Hof. Kurz vorm S-Bahnhof Fasanerie traten laut Polizei die zwei Männer aus einem Gebüsch am Gleisrand und direkt vor den Zug. Der Lokführer leitete eine Schnellbremsung ein, konnte das Schlimmste aber nicht verhindern: Die Männer wurden von der wuchtigen Lokomotive völlig zermalmt.
Der 29-Jährige wurde vom Kriseninterventionsdienst betreut, während Polizisten die Gleise absuchten. Sie fanden nur Körperteile – darunter einen Finger, mit dem sie die Identität des flüchtigen Rudolf S. bestimmten.
Wer der andere Mann ist, ist dagegen völlig unklar. Die Polizei geht laut ihrem Sprecher Gottfried Schlicht bei beiden von einem „klassischen Suizid“ aus – doch welche Beweggründe hatte der zweite Mann? Ob ihr Selbstmord etwas mit den Vorwürfen der 60-jährigen Lebensgefährtin von Rudolf S. zu tun hat, ist nicht sicher. Sie gab bei ihrer Vernehmung an, „mehrere Tage“ von Rudolf S. in der gemeinsamen Wohnung festgehalten worden zu sein. Rudolf S. habe sie geschlagen und vergewaltigt. Sie wurde im Rechtsmedizinischen Institut untersucht – Ergebnisse gibt es noch keine.
Am Freitag gegen 10.30 Uhr war sie geflohen. Rudolf S. hatte den Schlüssel stecken lassen. Wenig später war Rudolf S. in seinem grauen Ford Fiesta mit Hamburger Kennzeichen geflohen. Das Auto und eine Pistole, die Rudolf S. vielleicht mit sich führte, werden noch gesucht.
Thomas Gautier