EHEC-Verdacht: Gerd Käfer erkrankt?

Bauchschmerzen, Infusionen, Spritzen: Gerd Käfer hat offenbar das gefährliche EHEC erwischt. Käfer: "Mir ging es so dreckig"
Kimberly Hoppe |
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Gerd Käfer ist klagte über Bauchschmerzen und Durchfall. Es besteht der Verdacht, dass sich der Feinkost-Papst mit EHEC infiziert hat.
Petra Schramek/dpa Gerd Käfer ist klagte über Bauchschmerzen und Durchfall. Es besteht der Verdacht, dass sich der Feinkost-Papst mit EHEC infiziert hat.

München - Er ist der Feinkost-König Deutschlands und kennt sich mit Essen aus wie kaum ein anderer: Ausgerechnet Gerd Käfer (78) hat offenbar das gefährliche EHEC erwischt.

Am vergangenen Wochenende war er in Frankfurt. Dort sind EHEC-Infektionen gehäuft aufgetreten. Käfer hat dort für gute Bekannte ein Fest mit edlem Dinner gegeben. Am Montag flog er in eines seiner Häuser – nach Kitzbühel zu seiner Lebensgefährtin Uschi Ackermann.

Plötzlich klagte der Workaholic Käfer, der sonst jedes Zipperlein konsequent ignoriert, über Bauchschmerzen. Abends waren wieder Gäste geladen. Und Käfer tat das, was er zuvor in seinem Leben noch nie getan hatte, wenn Besuch zu bewirten war: Er blieb im Bett.

Seine Lebensgefährtin Uschi Ackermann zur AZ: „Ich machte mir dann schreckliche Sorgen, schließlich ist das völlig untypisch für ihn. Außerdem sagte Gerd, dass er schlimmen Durchfall habe.“ Als es für Käfer kaum mehr zum Aushalten war, rief seine Uschi abends eine befreundete Ärztin an, die sofort vorbeikam. Sie checkte ihn durch, konnte sich die Ursache seiner Schmerzen aber nicht erklären. Die Warnung vor den EHEC-Bakterien, die anfangs von den norddeutschen Landes-Gesundheitsministerien veröffentlicht worden war, hatte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht verbreitet.

„Ich bekam Infusionen, Spritzen, Schmerzmittel und anderen Tabletten“, erzählt Gerd Käfer der AZ. „Aber das half anfangs leider überhaupt nichts.“

Die Ärztin meinte noch, dass er ganz viel Wasser und Tee trinken solle. Appetit hatte Käfer sowieso nicht – auch ein schlechtes Zeichen für den Gourmet.

Käfer blieb im Bett, konnte an kaum etwas denken, so sehr und lang anhaltend tat ihm der Bauch weh. Lebensgefährtin Uschi Ackermann: „Ich hatte wirklich Angst um ihn. So habe ich ihn noch nie erlebt. Er springt ja sonst immer sofort auf und arbeitet trotzdem.“

Es folgten weitere Infusionen. Nach drei quälenden Tagen stellte sich allmählich Besserung ein. Erst im Laufe der Woche reiften überall in Deutschland die Erkenntnisse über das EHEC-Bakterium.

„Am Montag wusste die Ärztin noch gar nichts darüber“, meint Ackermann. „Genauso wie der Rest der Welt. Heute isst fast niemand mehr Gurken und Tomaten, aber als es Gerd erwischte, hatte er ja noch keine Ahnung.“

Was genau er an dem Abend in Frankfurt gegessen hat, weiß Käfer nur noch vage. „Etwas mit Gurken“ könne es gewesen sein, sagt er. Wie geht es ihm jetzt?

Der Feinkost-König ignoriert den EHEC-Verdacht. „Ich fühle mich inzwischen zum Glück wieder ziemlich fit“, sagt er. „Es war wichtig, sofort eine Ärztin zu alarmieren. Sie hat mir die richtigen Gegenmittel gegeben.“

Käfer ist viel zu umtriebig, um sich mit der möglichen Schwere seiner Erkrankung auseinander zu setzen. „An EHEC will ich gar nicht denken“, sagt er. Ein Schnelltest kommt für ihn daher nicht in Frage. Erst recht nicht jetzt, da er sich schon wieder besser fühlt: „Auf EHEC lasse ich mich nicht untersuchen. Ich bin wieder okay – zum Glück.“

Seine Uschi, die Käfer über Tage hat leiden sehen, die das Krankheitsbild beobachtet und sich mit den Erkenntnissen über EHEC mehr auseinander gesetzt hat, sagt: „Die Anzeichen sprechen alle für EHEC.

Schrecklich!“ Vorläufig sind bei Käfer/Ackermann Gurken und Tomaten vom Menü-Plan gestrichen. Käfer: „Mir ging es so dreckig, das will ich kein zweites Mal erleben.“

 

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