Echt oder nicht echt? - Musiker-Streit um wertvolle Bratsche

Prozess am Oberlandesgericht: Ein Bratschist kauft für 60.000 Euro ein Instrument. Doch es gibt Zweifel an der Echtheit.
John Schneider |
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Um den Wert dieser Bratsche ist ein Streit entbrannt.
jot Um den Wert dieser Bratsche ist ein Streit entbrannt.

München - Ravenna oder Vogtland – das ist hier die Frage. Im Streit zwischen zwei Musikern um eine Viola muss das Oberlandesgericht entscheiden, ob das Instrument von einem italienischen Meister oder einem unbekannten Geigenbauer aus Markneukirchen stammt. Wert des Streits: 40.000 Euro.

Die Geschichte: Ein Bratschist der Berliner Philharmoniker kauft von einem Kollegen, der bei den Berliner und Münchner Philharmonikern spielte, eine wertvolle Bratsche. Die Viola trägt die Inschrift "Luigi Mingazzi Ravenna 1923" und kostete den Käufer 60.000 Euro. Zwei Jahre später ergab jedoch ein Privatgutachten, dass die Bratsche gar nicht von dem Meister aus Ravenna, sondern aus dem Vogtland stamme und lediglich 10 000 Euro wert sei.

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Damit habe er viel zuviel bezahlt, so der Kläger. Der Philharmoniker will die gut klingende Bratsche zwar behalten, aber den Kaufpreis um 40.000 Euro mindern. Sein Kollege hält dagegen. Die Musiker hätten zum Beispiel nie vereinbart, dass es sich um ein Werk des italienischen Meisters handele.

Das Landgericht Traunstein wies die Klage in erster Instanz ab. Doch der OLG-Senat sieht das etwas anders. Der Vorsitzende Richter Wilhelm Schneider: "Wenn der Kläger für eine Bratsche 60.000 Euro zahlt, dann ist klar: Ich kaufe hier eine Mingazzi."

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