Earth Hour: Dunkelheit über München

Wie viele andere Städte auf der Welt, schaltete auch München am Samstagabend für eine Stunde die Lichter ab. Das bot einen ungewohnten Anblick. Hier sehen Sie die Bilder.
von  az

Wie viele andere Städte auf der Welt beging auch München die "Earth Hour" und schaltete für eine Stunde die Lichter ab. Das bot einen ungewohnten Anblick.

München - Am Samstagabend um 20.30 Uhr hieß es weltweit: Licht aus! Auch in München. Die Dunkelheit brach wegen der Aktion „Earth Hour“ über München herein und bot den Zuschauern ein eindrucksvolles Bild.

Rund um den Erdball schalteten Menschen bei der „Earth Hour“ eine Stunde ihre Lampen, weil sie damit ein Zeichen gegen Energieverschwendung setzen wollten. Rund 7000 Städte in gut 150 Ländern beteiligten sich. Initiator war die Umweltstiftung WWF.

Auch am Kreml gingen die Lichter aus. Das Empire State Building in New York und die Christus-Statue auf dem Zuckerhut in Rio de Janeiro blieben ebenfalls eine Stunde lang unbeleuchtet. Die Hochhäuser der Skylines von Megastädten wie Hongkong, Kuala Lumpur oder Singapur ragten ohne Licht in den dunklen Nachthimmel. Die Vereinten Nationen unterstützen die Aktion. In Deutschland waren neben der Münchener Frauenkirche auch das Hamburger Rathaus und der Kölner Dom pünktlich um 20.30 Uhr in Finsternis getaucht.

In Berlin verfolgten rund 150 Schaulustige und Passanten das Spektakel direkt am Brandenburger Tor. Aktivisten hatten vor dem Wahrzeichen den beleuchteten Schriftzug „Ja zur Energiewende!“ aufgestellt. Vielerorts gab es Info-Stände vor dunklen Sehenswürdigkeiten und Aktionen bei Kerzenschein. Eine der ersten Stationen der „Earth Hour“ war Sydney, wo es am Opernhaus und an der berühmten Hafenbrücke dunkel wurde, ebenso in zahlreichen Restaurants, Gebäuden, Privatwohnungen und Häusern.

„Bei der Licht-Aus-Aktion geht es immer um ein Gefühl für Gemeinschaft“, sagte Organisator Andy Ridley. „Ein Kind in Peking kann sich daran beteiligen wie ein Kind in Rio. Sie merken, dass wir uns diesen Planeten teilen.“

Einer der Kritiker ist Professor Bjørn Lomborg von der Copenhagen Business School. Er argumentiert, dass zwei Kerzen mehr CO2 produzieren als eine energiesparende Glühbirne. „Mit einem Dinner bei Kerzenlicht die Probleme der Welt angehen – das ist vor allem attraktiv für die komfortable Elite, die bestens mit Strom versorgt ist“, schreibt er. Lomborg verweist zudem darauf, dass nicht etwa das Abschalten von Laptops oder Smartphones verlangt wird, was den Nutzern nach seiner Auffassung viel schwerer fallen würde.

 

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