Durchsuchungen bei MAN wegen Bestechungsverdachts
MÜNCHEN - Die Münchner Staatsanwaltschaft ist einem Bestechungsverdacht bei MAN auf der Spur. Bei einer bundesweiten Razzia wurden am Dienstag Büroräume des dem Nutzfahrzeugherstellers sowie drei Wohnungen von Beschuldigten durchsucht.
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, besteht der Verdacht, dass MAN mit verdeckten Provisionszahlungen den Absatz von Lkw und Bussen gefördert habe. Laut MAN geht es um Zahlungen in einer Gesamthöhe von etwa einer Million Euro in Deutschland und mehreren Millionen Euro im Ausland. Das Unternehmen sicherte den Ermittlern „die volle Unterstützung zur Aufklärung der Vorwürfe zu“.
Die Staatsanwaltschaft geht dem Verdacht nach, dass es bei der MAN Nutzfahrzeuge AG ein System zur Förderung des Absatzes von Lkw und Bussen im Bundesgebiet gegeben habe. Der Vertrieb der Nutzfahrzeuge erfolge im Inland über die Niederlassungen der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH. Dieses System habe es den Verkäufern in den Niederlassungen ermöglicht, „Provisionen“ an Personen zu zahlen, die bei den Kunden der MAN-Nutzfahrzeugsparte für den Einkauf der Lkw oder Busse verantwortlich waren. Mit den Bestechungszahlungen wurde laut Staatsanwaltschaft bezweckt, dass die Einkäufer für ihre jeweiligen Arbeitgeber Kauf- oder Leasingverträge mit der MAN Nutzfahrzeuge AG und nicht mit einem Mitbewerber abschlossen.
MAN betonte in einer Mitteilung, in der Verhaltensrichtlinie der Gruppe sei für alle Mitarbeiter verbindlich festgelegt, dass Zuwendungen aller Art durch Mitarbeiter der MAN Gruppe mit dem Ziel, Aufträge oder unbillige Vorteile für MAN oder andere Personen zu erhalten, untersagt seien. MAN toleriere kein gesetzes- oder regelwidriges Verhalten.
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