"Du kennst ja die ganzen Jugendlichen": Vater schickt Sohn zum Dealen
Weil er nicht wusste, wie er die Miete zahlen sollte, hat ein 50-Jähriger seinem Sohn knapp 100 Gramm Marihuana in die Hand gedrückt und zum Dealen geschickt.
München - Ein Vater schickte seinen Sohn los, um Marihuana zu verkaufen. Laut Anklage mit den Worten: „Verkauf es, denn du kennst die ganzen Jugendlichen.“ Jetzt ist er wegen „Bestimmen eines Minderjährigen zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln“ dran.
Dafür droht ihm eine langjährige Haftstrafe: Wenn das Gericht keinen minder schweren Fall erkennen kann, mindestens fünf Jahre. Der Sohn, der den Stoff einem Komplizen zum Verkaufen übergab, ist wegen Handels mit Betäubunsgmitteln dran. Er habe trotz seiner jungen Jahre die Reife besessen, das Unrecht seiner Tat einzusehen, sagen die Ankläger.
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Vater Tilo S. (Namen geändert) sagte vor Gericht, er habe das Rauschgift in zwei Tüten am Feldmochinger See gefunden und erst einmal in einem Gurkenglas fünf Monate lang gelagert. Als ihn seine Finanznot in Bedrängnis brachte, habe er sich dazu entschlossen, seinen Sohn Piotr zu bitten, das Gras an dessen Freunde zu verkaufen.
Piotr sagte laut Anklage wiederum einem Spezl, er solle 10 bis 11 Euro pro Gramm verlangen und sich nach dem Verkauf melden. Das hätte für die Familie einen Gewinn von 1000 Euro gebracht. Doch der Mittelsmann, gegen den ein weiteres Verfahren läuft, kam nicht mehr dazu, das Marihuana zu verkaufen.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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